Nikosia.

Kein Bankenansturm, keine Hysterie: Die Wiedereröffnung der fast zwei Wochen geschlossenen Geldhäuser auf Zypern verlief reibungslos. Die Filialen öffneten gestern den zweiten Tag in Folge, ohne dass es Zwischenfälle oder größeres Gedränge gab, wie die Polizei mitteilte. Zyperns Präsident Nikos Anastasiades bekräftigte, dass sein Land in der Eurozone bleiben wolle. Er und seine Regierung werden „auf keinen Fall Experimente mit der Zukunft des Landes machen“, erklärte Anastasiades in Nikosia.

Die Banken öffneten gestern erstmals zu den normalen Schalterzeiten um 8.30 Uhr Ortszeit. Wie am Vortag blieb ein Massenansturm aus. „Alles läuft normal“, sagte Dimiris Antoniou, Chef der Zweigstelle der Bank of Cyprus am zentralen Elefterias Platz von Nikosia. Nach seinen Informationen seien am ersten Tag der Wiederöffnung etwa 300 Millionen Euro abgehoben worden, etwa das Dreifache eines normalen Tages vor der Krise.

Unterdessen meldete das staatliche Fernsehen gestern Abend unter Berufung auf die Zentralbank, dass die Zwangsabgabe auf Geldeinlagen bei der in Schieflage geratenen Bank of Cyprus 37,5 Prozent betragen soll. Demnach gilt die Zwangsabgabe für Geldeinlagen von über 100 000 Euro.

Laut den von der Zeitung veröffentlichten Dokumenten wird die zweitgrößte Bank, die Laiki Bank, wie schon erwartet in eine gesunde und eine so genannte Bad Bank aufgespalten. Geldeinlagen von über 100 000 Euro würden vorerst nicht ausgezahlt. „Sie verpuffen“, sagte ein betroffener Sparer.