Bagdad. .
In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind bei einer Serie von Bombenanschlägen und einem Angriff auf das Justizministerium mindestens 18 Menschen getötet worden. Zudem seien gestern 30 Menschen verletzt worden, sagten ein Vertreter der Sicherheitskräfte und ein Krankenhaus-Vertreter. Die Angriffe trafen die Hauptstadt gut einen Monat vor wichtigen Wahlen in den irakischen Provinzen.
Die Explosionen und der Angriff auf das Ministerium seien koordiniert erfolgt, betonte der Sprecher der irakischen Anti-Terror-Behörde, Sabah Nuri. Seinen Angaben zufolge ereigneten sich die drei Explosionen im Stadtviertel Allawi in der Nähe des Außen- und des Kulturministeriums.
Zudem hätten „Terroristen“ versucht, mit Gewalt in das Justizministerium einzudringen, sagte Nuri. Das Gebäude sei von Sicherheitskräften umstellt worden.
Die Anschläge ereigneten sich in der Nähe eines Zugangs zur sogenannten Grünen Zone, in der besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen herrschen. Dort liegen unter anderem das irakische Parlament sowie mehrere Botschaften.
Anschlag auf Wahl-Kandidaten
Zunächst bekannte sich niemand zu den Angriffen. Sunnitische Aufständische mit Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida verüben im Irak jedoch immer wieder Anschläge auf Schiiten und Vertreter von Regierung, Justiz und Sicherheitskräfte.
Im April stehen im Irak Wahlen in den Provinzen an. Nördlich von Bagdad überlebte gestern ein Kandidat für die Provinz Salaheddin unversehrt einen Bombenanschlag. Sein Fahrer starb jedoch. Zudem wurden drei Arbeiter, die sich in der Nähe aufhielten, verletzt. Ein weiterer Kandidat in der Provinz wurde zusammen mit seinem Vater, einem Stammesführer, und fünf weiteren Verwandten entführt.
Bei den Wahlen am 20. April handelt es sich um den ersten Urnengang in Bagdad seit den Parlamentswahlen 2010.