Die Absichtserklärung von Schwarz-Gelb, die Manager-Boni nach dem Vorbild der Schweiz zu begrenzen, ist ein Beispiel für Populismus. Sie ist gleichwohl opportun. Da man eine Neiddebatte so oder so in Kauf nehmen muss, kann es nicht schaden, das letzte Wort per Gesetz verbindlich den Aktionären zu geben.

Würde die Koalition die Boni der Manager auch begrenzen, wenn die Schweiz es nicht ­vormachen und die Wahl nicht ­näher rücken würde? Zwei Fragen, aber nur eine Antwort: Nein.

Die Absichtserklärung ist ein ­Beispiel für Populismus.

Sie ist gleichwohl opportun, einmal in der Sache, weil Jahresbezüge von 14 Millionen Euro sozial obszön sind; sodann taktisch, weil sich die Regierung weder von der EU-Kommission überholen lassen noch im Wahlkampf für exorbitante Boni geradestehen will. Weder sind Stimmungen per se falsch, noch ist es verwerflich, auf das Volk zu hören, im Wahlkampf nicht, auch sonst nicht.

Der springende Punkt ist: Haben wir es mit Aktionismus zu tun? Die Antwort hängt davon ab, ob die ­Korrektur im Aktienrecht mehr als weiße Salbe ist und ob sie vor der nächsten Wahl in Kraft treten kann. Die Gehälter werden schon heute offen gelegt. Nur ist das Votum der Hauptversammlung nicht ­verbindlich.

Da man eine Neiddebatte so oder so in Kauf nehmen muss, kann es nicht schaden, das letzte Wort per Gesetz verbindlich den Aktionären zu geben.