Straßburg. Der israelische Präsident Schimon Peres hat eine Intervention in Syrien gefordert. Die Vereinten Nationen sollten die Arabische Liga ermächtigen, militärisch in Syrien einzugreifen, sagte Peres vor dem EU-Parlament in Straßburg. Er warnte zudem vor der Gefahr durch chemische Waffen.
Israels Präsident Schimon Peres hat eine militärische Intervention der Arabischen Liga in Syrien gefordert. Die Vereinten Nationen sollten die Liga dabei unterstützen, eine arabische Blauhelm-Truppe zu bilden, sagte er am Dienstag vor dem Europaparlament in Straßburg.
Die Arabische Liga "kann und sollte eine provisorische Regierung in Syrien bilden und dem Massaker ein Ende bereiten", betonte Peres. Sie müsse verhindern, dass Syrien auseinanderbricht. Das Eingreifen westlicher Streitkräfte könnte hingegen in Syrien als Einmischung empfunden werden.
Chemische Waffen seien "schreckliche Gefahr"
Die freie Welt dürfe nicht dabei zusehen, wie der syrische Präsident Baschar al-Assad Massaker an seinem eigenen Volk verübe, mahnte Peres. "Dies bricht unser aller Herzen." Assad habe heimlich eine nukleare Anlage und ein Arsenal von chemischen Waffen bauen lassen. Während die Atomanlage rechtzeitig zerstört worden sei, seien die chemischen noch immer seinen Händen. Diese "schreckliche Gefahr" bedrohe das syrische Volk, die gesamte Region und sogar Europa.
Seit dem Beginn des Aufstands gegen Assad vor knapp zwei Jahren wurden in Syrien nach Angaben der Vereinten Nationen 70.000 Menschen getötet. Im vergangenen Jahr hatte unter anderem das Golfemirat Katar, das der Arabischen Liga angehört, eine militärische Intervention in Syrien gefordert. Russland als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und traditioneller Verbündeter Syriens spricht sich dagegen strikt gegen ein militärisches Eingreifen im Syrien-Konflikt aus. (afp)