Stanley. . Zwei Tage dauerte die Volksabstimmung, nun ist klar: Die Bewohner der Falkland-Inseln vor der argentinischen Küste wollen weiterhin zu Großbritannien gehören. Argentinien will das Ergebnis nicht akzeptieren.

Eine überwältigende Mehrheit der Bewohner der Falkland-Inseln will weiterhin britisch bleiben. In einem zweitätigen Referendum votierten 98,8 Prozent für einen Verbleib der Inseln bei Großbritannien, wie die Wahlkommission in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Es gab nur drei Nein-Stimmen. Von den rund 3000 Bewohnern der Insel, die 400 Kilometer vor Argentiniens Küste liegen, waren etwa 1500 wahlberechtigt. Sie konnten seit Sonntag ihre Stimme abgeben. Teilweise bildeten sich Schlangen vor den Wahllokalen.

Umfragen hatten bereits daraufhin gedeutet, dass die Inselbewohner mit großer Mehrheit für eine Beibehaltung des gegenwärtigen Status Quo votieren würden. Die Falkland-Inseln liegen im südlichen Atlantik. Sie gehören geografisch zu Südamerika. Die Inseln mit rund 2500 Bewohnern sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht.

Zehn Wochen Krieg im Jahr 1982

Argentinien hat den Streit mit Großbritannien um die Falkland-Inseln bereits vor die Vereinten Nationen (UN) gebracht. Nach dem Einmarsch Argentiniens hatten das südamerikanische Land und Großbritannien 1982 zehn Wochen lang Krieg um die Inseln geführt. Vor diesen wurden jüngst große Ölfelder entdeckt, was die Streitigkeiten neu anfachte.

„Diese Wahl soll der Welt zeigen, dass wir als Volk und als Gemeinschaft eigenständig existieren“, sagte ein Sprecher der lokalen Regierung am Montag. Man wünsche sich „normale nachbarschaftliche Beziehungen“ zu Argentinien, wie man sie auch mit anderen Ländern Lateinamerikas habe.

Argentinien wirft Briten „Kolonialismus“ vor

Argentinien beansprucht die „Malvinas“ auch fast 31 Jahre nach dem Falklandkrieg weiter für sich und hat bereits angekündigt, das Ergebnis des Referendums nicht anzuerkennen. Im vergangenen Jahr war der Jahrzehnte alte Streit wieder heftiger geworden. Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hatte den Konflikt vor die Vereinten Nationen gebracht und Großbritannien „Kolonialismus“ vorgeworfen.

Die Briten hatten die Falklandinseln 1833 besetzt. Viele der heutigen Bewohner sind Nachfahren britischer Siedler. Im zweimonatigen Falkland-Krieg, der mit der argentinischen Kapitulation am 14. Juni 1982 endete, starben rund 650 Argentinier und etwa 260 Briten. (rtr/dpa)