Bagdad. Im Irak sind 33 syrische und 9 irakische Soldaten getötet worden. Die Soldaten seien nahe der syrischen Grenze in einen Hinterhalt geraten. Der oppositionelle syrische Nationalrat hat unterdessen erneut gefordert, die Aufständischen entschiedener gegen das Assad-Regime zu unterstützen.

In der irakischen Provinz Anbar sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Sumeria News 33 syrische und 9 irakische Soldaten getötet worden. Sumeria News meldete, die Soldaten seien am Montag nahe der syrischen Grenze in einen Hinterhalt geraten. Bei den Syrern handelt es sich den Angaben zufolge um Soldaten, die am vergangenen Wochenende in den Irak geflüchtet waren, als syrische Rebellen den Grenzübergang Jarubija eingenommen hatten.

Laut Sumeria News wollten die irakischen Soldaten die Syrer über den Grenzübergang Al-Kaim zurück in ihre Heimat schicken, als sie angegriffen wurden. In der Anbar-Provinz hieß es, die Angreifer seien Iraker gewesen. Die schiitischen Regierungsparteien in Bagdad unterstützen das syrische Regime. Viele irakische Sunniten sympathisieren indessen mit den Aufständischen.

Heftige Kämpfe um syrischen Militärflughafen Minigh

Syrische Rebellen haben versucht, den Militärflughafen Minigh in der Provinz Aleppo einzunehmen. Die Angreifer nahmen die Regierungstruppen, die auf dem Luftwaffenstützpunkt stationiert sind, am Montag von mehreren Seiten in die Zange. Nach Angaben der Regimegegner bombardierte die Luftwaffe die angreifenden Rebellen. Der Flughafen liegt in der Nähe der Grenze zur Türkei.

Bis zum Mittag zählte die Opposition landesweit 35 Tote. Die meisten Opfer gab es in Idlib, Homs, Aleppo und Damaskus. Am Vortag waren nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter landesweit mehr als 230 Menschen getötet worden, darunter 109 Rebellen und 115 Regierungssoldaten.

Syrischer Nationalrat fordert Unterstützung des Westens
 

Der oppositionelle syrische Nationalrat hat von der internationalen Gemeinschaft erneut gefordert, die Aufständischen entschiedener gegen das Assad-Regime zu unterstützen. «Ich kann natürlich die Ängste verstehen, die die Weltgemeinschaft äußert», sagte das Ratsvertreter Sadiqu al-Mousllie am Montag im Deutschlandradio Kultur zu Befürchtungen, dass Waffen in die Hände von Islamisten geraten könnten. Diese machten aber nur einen verschwindend geringen Teil der Opposition aus. Die Syrer neigten nicht zu radikalen Denkstrukturen, sagte Al-Mousllie.

Allein in den letzten zwei Wochen seien 400 Kinder im syrischen Bürgerkrieg getötet worden. Nach fast 24 Monaten Revolution und 70 000 Toten sei es an der Zeit, dass die Weltgemeinschaft ihrer Verantwortung nachkomme und die Syrer beschütze, bekräftigte Al-Mousllie. Dazu gehöre auch die Lieferung von Waffen an die Aufständischen.

Der Ratsvertreter begrüßte, dass westliche Politiker sich in den jüngsten Tagen vorsichtig in diese Richtung geäußert hatten. «Im Großen und Ganzen haben sich die letzten paar Tage etwas positiver entwickelt als die letzten 300 Tage.» Die internationale Akzeptanz, den Aufständischen zu helfen, sei insgesamt gestiegen. Zuletzt hatte sich der Unions-Außenpolitiker Philipp Mißfelder dafür ausgesprochen, die syrische Opposition mit Waffen auszurüsten. (dpa)