Essen. . Nach Walter Kohl bringt nun auch Peter, der zweite Sohn Helmut Kohls, ein Buch heraus. Auch in seinem Werk geht es um den prominenten Vater. In dem 27-seitigen Vorwort erzählt Kohl auch eine Episode aus der Zeit, als sich die Kohl-Söhne noch nicht mit dem Vater und dessen neuer Frau überworfen hatten.

Der „Familienkrieg“ zwischen Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (82) und seinen Söhnen geht weiter. Nachdem Kohls ältester Sohn Walter vor zwei Jahren in seinem Bestseller „Leben oder gelebt werden“ das zerrüttete Verhältnis zu seinem Vater ausgebreitet hatte, legt nun der jüngere Sohn Peter, ebenfalls in einem Buch, nach.

In einem Vorwort zur Neuauflage seines schon 2002 erschienenen Bandes über seine im Jahr 2001 gestorbene Mutter Hannelore Kohl deutet Peter Kohl an, sein Vater habe womöglich bereits in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre, also noch zu Lebzeiten Hannelore Kohls, eine Beziehung mit seiner späteren Frau Maike Richter begonnen.

Peter Kohl stützt sich dabei allein auf die Aussage eines „engsten Vertrauten unseres Vaters“. Einen „Beweis“ für die Richtigkeit der Aussage legt er nicht vor. Für den Autor selbst spielt die Sache, wie er der Süddeutschen Zeitung sagte, heute keine große Rolle mehr: „Nein, das ändert nichts mehr. Die Dinge sind geschehen, wie sie geschehen sind.“

In dem 27-seitigen Vorwort erzählt Kohl auch eine Episode aus der Zeit, als sich die Kohl-Söhne noch nicht mit dem Vater und dessen neuer Frau überworfen hatten. Es geht um einen Besuch in der Wohnung Maike Richters vor einem gemeinsamen Restaurant-Besuch.

Kohl schreibt über seine Eindrücke: „Ich war in eine Art privates Helmut-Kohl-Museum geraten! Wo man auch hinschaute, hingen oder standen Helmut-Kohl-Fotografien. Es gab gemeinsame Bilder, Bilder mit anderen Menschen, Bilder mit Widmungen, Wahlkampf-Memorabilia, ein unter Glas und Passepartout gerahmter Brief mit seiner Unterschrift und sonstige Helmut-Kohl-Artefakte. Das Ganze sah nach jahrzehntelanger, akribischer Sammelleidenschaft zum Zwecke der Heldenverehrung aus, wie man es vielleicht auch von Berichten über Stalker kennt.“