Berlin. . Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekommt Nachhilfe von der Vodafone Stiftung und der Stiftung Neue Verantwortung: Sie fordern eine Reform des Bildungspakets, um schwachen Schülern zu helfen – und zwar nach NRW-Vorbild.
Es sollte ein Prestige-Projekt der Regierung werden. Doch die Bilanz zum Bildungs- und Teilhabepaket für die Kinder finanzschwacher Eltern ist vor einem Jahr ernüchternd ausgefallen. So sind nur fünf Prozent der Anträge auf Nachhilfe entfallen.
Nun bekommt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Nachhilfe von der Vodafone Stiftung und der Stiftung Neue Verantwortung: Sie fordern eine Reform des Bildungspakets, um schwachen Schülern zu helfen – und zwar nach NRW-Vorbild. Dazu haben die Stiftungen gestern einen Zehn-Punkte-Plan in Berlin vorgestellt.
Förderung gegen Bildungsabstieg
Die Lernförderung sei nicht als Mittel für den Bildungsaufstieg angelegt, sondern lediglich gegen den Abstieg, sagte der Autor der Empfehlungen, Sebastian Gallander. Er kritisierte, dass die Schüler nur dann die Lernförderung erhielten, wenn sie etwa versetzungsgefährdet wären. Doch dann sei es oft schon zu spät.
Die Stiftungen schlagen das NRW-Modell vor. Seit einem Erlass der Landesregierung vom Juli 2012 können Schüler auch Nachhilfe erhalten, wenn sie nicht versetzungsgefährdet sind. Wenn sich alle Länder auf eine solche Regel verständigen würden, „können sie die Lernförderung nachträglich fundamental verbessern“, so die beiden Stiftungen, die die Stadt Essen als ein positives Beispiel für die Umsetzung erwähnen.
Kompliziertes Verfahren entrümpeln
Aus Gallanders Sicht sollten die Kommunen auch das komplizierte Antragsverfahren für einen Nachhilfekurs entrümpeln. Außerdem riet er ihnen, sich einen Träger auszusuchen und die Nachhilfe besser mit dem Unterricht zu verzahnen. Weiterhin soll der Bund auch für die kommenden Jahre zusätzliche Finanzmittel für die Schulsozialarbeit bereitstellen.
Mit ihrer Kritik sind die Stiftungen nicht allein. Seit langem steht das Bildungs- und Teilhabepaket etwa durch Wohlfahrtsverbände unter Beschuss. Im Dezember 2012 startete der Bundesrat eine Initiative, um den Zugang zu den Hilfen zu vereinfachen.