Essen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft plant in der kommenden Woche in NRW Warnstreiks. Angestellte Lehrer sollen an verschiedenen Tagen in wechselnden Regierungsbezirken die Arbeit niederlegen. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die angestellten Lehrer in Nordrhein-Westfalen zu Warnstreiks aufgerufen. Gestreikt werden solle in der übernächsten Woche jeweils einen Tag lang in wechselnden Regierungsbezirken, kündigte der Geschäftsführer des GEW-Landesverbands, Michael Schulte, am Freitag in Essen an. Die GEW will einen bundesweiten Tarifvertrag für die angestellten Lehrer durchsetzen und fordert wie die anderen Gewerkschaften 6,5 Prozent mehr Geld.
In Nordrhein-Westfalen sind von den rund 180 000 Lehrern etwa 40 000 angestellt, davon nach Gewerkschaftsangeben etwa 27 000 mit einem unbefristeten Vertrag. Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass sie für die gleiche Arbeit deutlich schlechter bezahlt werden als ihre beamteten Kollegen. Die GEW in Nordrhein-Westfalen hat gut 8000 angestellte Lehrer als Mitglieder.
Der Streik soll am Dienstag (26. Februar) in den Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold beginnen. Am Mittwoch (27. Februar) sind Arbeitsniederlegungen in den Regierungsbezirken Köln und Münster geplant, am Donnerstag (28. Februar) im Regierungsbezirk Düsseldorf. Am 6. März ist in Düsseldorf eine Kundgebung aller an der Tarifrunde beteiligten Gewerkschaften geplant.
Zweite Tarifrunde ohne Ergebnis abgebrochen
In Berlin sollen vor allem Schulen von dem Warnstreik betroffen sein, wie der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW) am Freitag mitteilte. In Rheinland-Pfalz dagegen ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi erst ein zentraler Warnstreiktag am 4. März geplant - wenige Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde am 7. und 8. März. Verdi rufe vor allem die Mitarbeiter von Straßen- und Autobahnmeistereien sowie Teile der Verwaltung zum Protest auf, außerdem seien neben der GEW auch die Polizeigewerkschaft und der Deutsche Beamtenbund (dbb) beteiligt, sagte ein Landessprecher.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) war zuvor in Potsdam ohne Ergebnis abgebrochen worden, nachdem die Arbeitgeber erneut kein Angebot vorgelegt hatten. Ein ursprünglich für diesen Freitag angesetzter zweiter Verhandlungstermin wurde gestrichen.
Die GEW nimmt in den Tarifverhandlungen eine Sonderrolle ein. Denn neben der Auseinandersetzung um 6,5 Prozent mehr Geld für die etwa 800 000 Angestellten der Länder will sie für die Lehrer einen bundesweiten Tarifvertrag durchsetzen. Dabei geht es vor allem um die unterschiedliche Eingruppierung je nach Bundesland.