Duisburg/Essen. . Duisburg/Essen.Massiver Stellenabbau bei Thyssen-Krupp: Der Essener Konzern plant tiefe Einschnitte im Stahlgeschäft. Besonders betroffen ist der Standort Duisburg, wo der Konzern 1380 Arbeitsplätze abbauen will.
Massiver Stellenabbau bei Thyssen-Krupp: Der Essener Konzern plant tiefe Einschnitte im Stahlgeschäft. Besonders betroffen ist der Standort Duisburg, wo der Konzern 1380 Arbeitsplätze abbauen will. Auch in Dortmund sollen 20 Stellen wegfallen. Ein Thyssen-Krupp-Werk in Gelsenkirchen mit rund 600 Arbeitsplätzen befindet sich auf der Verkaufsliste des Konzerns. In Neuwied bei Koblenz will Thyssen-Krupp ein Werk mit 375 Mitarbeitern schließen.
Insgesamt soll die Belegschaft in der Stahlsparte von 27 600 um mehr als 2000 Mitarbeiter verkleinert werden, teilte der Konzern mit. Durch mögliche Firmenverkäufe könne sich die Belegschaftszahl um weitere 1800 Mitarbeiter reduzieren. Konzernchef Heinrich Hiesinger drückt aufs Tempo. Das Spar- und Verkaufsprogramm soll bis zum Geschäftsjahr 2014/15 in die Tat umgesetzt sein. Durch die Pläne will Thyssen-Krupp rund 500 Millionen Euro bis zum Jahr 2014/15 einsparen.
Thyssen-Krupp hat durch Fehlinvestitionen in Brasilien und Alabama Milliardenverluste angehäuft. Das Konzern leidet außerdem unter der Stahlkrise, die auch im europäischen Geschäft die Gewinne einbrechen ließ.
Die IG Metall und die NRW-Landesregierung forderten Thyssen-Krupp auf, bei dem geplanten Arbeitsplatzabbau auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Der Konzern erklärte, die Stellenstreichungen sollen „sozialverträglich“ erfolgen. „Sollte diese Zusage gebrochen werden, sind wir sofort auf der Straße“, sagte Günter Back, der Betriebsratschef der Stahlsparte.
„Niemand bei Thyssen-Krupp darf arbeitslos werden“, betonte Knut Giesler, der Chef der IG Metall in NRW. Und: „Die Rechnung für vergangenes Missmanagement darf jetzt nicht den Beschäftigten ausgestellt werden.“ Ähnlich äußerte sich NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). „Keinesfalls können die Beschäftigten und ihre Familien an der Ruhr für die gravierenden Fehlinvestitionen des Konzerns in den USA und Brasilien in Anspruch genommen werden“, sagte Duin.
Bei Thyssen-Krupp in Duisburg soll es nicht nur Stellenabbau in den Bereichen Produktion, Logistik und Instandsetzung geben, sondern auch in größerem Umfang in der Verwaltung. „Hände weg von den Hochöfen – das war uns wichtig, und das ist uns gelungen“, erklärte Betriebsratschef Back.