Wer die Aufsicht bei einer ­Klassenfahrt mit Sonderurlaub verwechselt, hält auch einen Sack Flöhe für den Inbegriff von ­Disziplin. Mit Ferien hat es rein gar nichts zu tun, wenn Lehrer rund um die Uhr die Verantwortung für 30 ­Jugendliche übernehmen müssen. Oder schlaflose Nächte in der Jugendherberge verbringen, weil den Schülern der Sinn nach Feiern steht. Jeder denke an seine eigene Schulzeit zurück.

Dass Lehrer ihren dienstlichen Einsatz auch noch aus eigener ­Tasche bezahlen mussten, gehört zu jenen Merkwürdigkeiten, die jahrelang Praxis waren, obwohl man es gar nicht glauben mag.

In welchem Beruf gibt es das sonst noch? Es ist nur gerecht, dass diese ungerechte Regelung höchstrichterlich beendet wurde.

Das Problem ist damit aber nicht gelöst, sondern nur verlagert. Denn der Streit ums Geld geht ­weiter. Wer gestern noch nach der Schuldenbremse schrie, fordert jetzt Mehrausgaben. Keine Frage, Klassenfahrten sind unverzichtbar, wenn auch der pädagogische Sinn nicht immer überzeugt.

Das Land sollte prüfen, ob es den Reise-Etat aufstockt. Und die Schulen, ob es statt Skifahren in den Dolomiten auch mal das Sauerland sein darf.