Bamako. Nach mehrtägigen Luftangriffen haben Frankreichs Streitkräfte die strategisch wichtige Ortschaft Diabaly den Händen der islamistischen Rebellen in Mali entrissen. Die Truppen eroberten Diabaly am Montag und patrouillieren nun mit gepanzerten Fahrzeugen in den Straßen

Eine Woche nach ihrer Eroberung durch Islamisten haben malische und französische Truppen die Stadt Diabali im Westen Malis wieder eingenommen. Eine Fahrzeugkolonne mit 200 Soldaten stieß auf keinen Widerstand und wurde bei ihrer Ankunft am Montagmorgen von den Einwohnern begrüßt, berichtete ein AFP-Reporter. Auch im Osten Malis rückte die französische Armee weiter nach Norden vor und übernahm die Kontrolle über den Ort Douentza.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian erklärte in Paris, die Rückeroberung der beiden Städte durch „malische Truppen unterstützt von französischen Soldaten“ sei ein „sicherer militärischer Erfolg“. Beim Einrücken des Konvois in Diabali applaudierten die Einwohner. Viele machten Fotos und riefen „Vive la France“. Einige berichteten über zurückgelassene Munition. Auch die französischen Truppen warnten vor versteckten Minen.

Truppen rückten auch auch in Douentza ein

Die Islamisten hatten die Stadt nahe der mauretanischen Grenze vor einer Woche eingenommen. Am Freitag waren sie nach französischen Luftangriffen jedoch geflohen. Die Franzosen wollten die Verantwortung in Diabali noch am Montag an die malische Armee übergeben. Am Montag rückten ihre Truppen auch in Douentza ein. Die Stadt liegt rund hundert Kilometer von Konna an der Straße nach Gao und Kidal, die noch von islamistische Milizen gehalten werden.

Die Islamisten, die seit April den Norden des Landes kontrollierten, hatten am 10. Januar überraschend Konna eingenommen. Aus Sorge vor einem weiteren Vorrücken nach Süden startete Paris daraufhin eine Militärintervention. Bis Montag waren 2150 französische Soldaten vor Ort. Der westafrikanische Staatenbund ECOWAS und der Tschad wollen zusätzlich 5800 Soldaten schicken, doch trafen bisher nur gut 150 in Bamako ein.

EU kündigt für 5. Februar Unterstützer-Konferenz für Mali an

Die Europäische Union kündigte für den 5. Februar eine Unterstützer-Konferenz für Mali in Brüssel an. Das Treffen soll gemeinsam mit der ECOWAS, der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen organisiert werden. In Brüssel nahm eine Organisationszentrale die Arbeit auf, die die internationalen Angebote zur logistischen Unterstützung der ECOWAS-Eingreiftruppe sammeln und koordinieren soll.

Algeriens Informationsminister Mohamed Said sagte, sein Land habe noch nicht entschieden, ob es französischen Flugzeugen uneingeschränkte Überflugrechte über sein Territorium einräumen werde. Die Frage werde „abhängig von den obersten Interessen Algeriens“ entschieden. Islamistische Kämpfer hatten vergangene Woche auf einem Gasfeld hunderte Geiseln genommen, um ein Ende des Militäreinsatzes in Mali zu erzwingen. Am Samstag beendete die algerische Armee die Geiselnahme. Insgesamt starben dabei laut der Regierung in Algier 37 ausländische Geiseln und 29 Angreifer. (afp)