Berlin. Immer wieder ist es in den vergangenen Wochen zu Unfällen mit Geisterfahrern gekommen, einige mit tödlichem Ausgang. Am Wochenende wurden auf der A46 bei Meschede zwei Autofahrer durch einen Geisterfahrer schwer verletzt. Verkehrsminister Ramsauer will das Problem mit Warntafeln lösen.
Nach den Geisterfahrer-Unfällen der vergangenen Wochen will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) mit Warntafeln bundesweit für besseren Schutz vor Falschfahrern sorgen. "An unfallträchtigen Autobahnauffahrten sollen die neongelben Warnhinweise jetzt Stück für Stück aufgebaut werden - deutschlandweit", sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Die Tafeln sollten potenzielle Falschfahrer wachrütteln. "Wir hatten im letzten Jahr rund 1.800 Meldungen zu Geisterfahrern", sagte der Minister.
Ramsauer räumte ein, nicht alle Falschfahrten seien zu verhindern. "Viele Geisterfahrer fahren absichtlich in die falsche Richtung. Aus unterschiedlichen Motiven: Zeitersparnis, Mutprobe, Suizid", sagte er.
Da nütze auch eine Metallkralle nichts. "Die absichtlichen Geisterfahrer drehen dann ja einfach mitten auf der Autobahn und fahren in die Gegenrichtung", sagte Ramsauer. Nur einer von 2.000 Autobahn-Unfällen werde durch Geisterfahrer verursacht, "aber jede Geisterfahrt ist eine zu viel".
Polizei stoppt betrunkene Geisterfahrerin
Zuletzt hatte die Polizei eine betrunkene Falschfahrerin am Sonntagmorgen mit einer Vollsperrung bei Merzig im Saarland gestoppt. Die 27-Jährige war 25 Kilometer auf den Autobahnen 620 und 8 in Richtung Luxemburg unterwegs gewesen. Der Polizei zufolge war die Frau bei Saarlouis mit überhöhter Geschwindigkeit falsch auf die Autobahn aufgefahren und hatte dabei eine Leitplanke gerammt.
Statt anzuhalten, fuhr sie einfach weiter. Die Polizei stellte einen Alkoholwert von 1,7 Promille fest.
Geisterfahrerin auf A46 verursacht Unfall mit zwei Schwerverletzten
Am Samstagabend um kurz nach 21 Uhr war eine Frau aus Sundern über die Autobahn 46 in Richtung Bestwig gefahren. Nach Polizeiangaben muss sie ihren Wagen dann mitten auf der Autobahn gewendet haben. Auf der Talbrücke "Kohlweder Bach" unterhalb der Ortschaft Eversberg kam es anschließend zum folgenschweren Zusammenstoß mit einem anderen Pkw.
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In dem Fahrzeug saß laut Polizei ein 56-jähriger Mann aus Willingen. Er konnte der Geisterfahrerin nicht mehr ausweichen. Beide Autos prallten zusammen. Die Insassen wurden eingeklemmt und später von Einsatzkräften der Mescheder Feuerwehr befreit.
Zuvor war ein Geisterfahrer am Freitag nach zwei Frontalkollisionen mit entgegenkommenden Autos auf der Autobahn 92 in Oberbayern ums Leben gekommen. Drei Menschen wurden schwer verletzt. (mit dapd)