Berlin.. CSU-Chef Horst Seehofer gibt sich beunruhigt ob des Existenzkampfes der Liberalen: Falls die FDP nach der Wahl im Herbst nicht zur Verfügung stehe, müsste sich die CSU neue Partner suchen, sagte er jüngst. Als Reservepartner kommen offenbar die Grünen in Frage.

Der Existenzkampf der Liberalen treibt längst ihren Partner um: die Union. Anders als Bundeskanzlerin Angela Merkel beugt die CSU öffentlich für den politischen GAU vor. Falls die FDP nach der Wahl im Herbst nicht zur Verfügung stehe, „müsste die Union mit anderen Parteien reden“, sagte der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer der „Bild“- Zeitung. Als Reservepartner hat er sich die Grünen ausgeguckt. Vor ein paar Jahren hätten Politiker noch ­gesagt, „wir schließen das aus“. Seehofer im Jahr 2013: „Ich tue das nicht.“

Seehofers einzige Sorge in diesem Jahr ist die FDP

So beunruhigt wie Seehofer hat sich noch kein Spitzenpolitiker der Union über die FDP geäußert. „Die einzige Sorge, die ich ins Jahr 2013 mit herübergenommen habe, ist die FDP.“ Sein Rat an die Liberalen: Schluss mit der Selbstbeschäftigung.

Die stärkste Bastion gegen Schwarz-Grün, die CSU, ist geschliffen. Sie öffnet sich für Schwarz-Grün, zumal 2013 auch im Freistaat eine Wahl ansteht. Auch dort regiert Schwarz-Gelb, auch dort schwächelt die FDP.

Seehofer verlässt die bisherige Linie der Union. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe beteuert in jedem Interview, dass er der FDP den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde zutraut. Sein niedersächsischer Amtskollege Ulf Thiele hatte zum Jahreswechsel eine Koalition mit den Grünen ausdrücklich ausgeschlossen. Die Grünen hätten zuletzt einen deutlichen „Linksruck vollzogen“.

Kubicki glaubt nicht an Abrechnung

Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki glaubt nicht, dass mit Rösler am Tag der Niedersachsen-Wahl, am 20. Januar, „abgerechnet“ werde. Rösler selbst ließ allerdings offen, ob er auf einem Parteitag im Mai wieder als FDP-Chef kandidieren würde. So weit aber will Kubicki gar nicht schauen. Sicher sei nur, dass die Liberalen wie die Öffentlichkeit große Erwartungen in das traditionelle Dreikönigstreffen setzten. In Stuttgart müsse dann die richtige Weichenstellung für die Wahl im Herbst erfolgen, erläuterte Kubicki der „Leipziger Volkszeitung“. Die Existenz der FDP sei gefährdet, und Röslers Problem sei, dass er – anders als Merkel – nicht als Krisenmanager wahrgenommen werde, „leider“.