Aus den Augen, aus dem Sinn. Pipelines, die in der Erde vergraben sind, haben ein weit geringeres Konfliktpotenzial, als all die unschönen Dinge, die einem täglich oberirdisch vor Augen geführt werden. Dabei sind die brüchigen Rohre im Boden nicht minder gefährlich, wenn aus ihnen Stoffe austreten, die ins Trinkwasser gelangen, oder wenn aus ihnen giftige Gase strömen. Dass Umweltminister Remmel marode Altanlagen sicherheitstechnisch nachrüsten lassen will, ist daher sinnvoll und konsequent.
Dabei wird er aber bei der Industrie auf noch mehr Widerstand stoßen, als beim unseligen Kanal-TÜV für Privathaushalte. Das jedenfalls zeigen erste Stellungnahmen von Eon („kein Sanierungsbedarf“) und ähnlich von Shell in Köln. Klar ist: Man kann die Pipelines, für manche die „Lebensadern der Industrie“, nicht von heute auf morgen abklemmen. Aber einer planbaren Modernisierung werden sich auch die Unternehmen nicht verschließen können.