Düsseldorf. . Finanzexperten einer Beratungsfirma haben errechnet, dass bis 2020 rund 650 Millionen Euro pro Jahr nicht mehr ausgegeben werden müssen. Der Grund: Die Einwohnerzahl sinkt, die Schülerzahlen sinken noch stärker und insgesamt wird die Bevölkerung älter.

Weniger junge Menschen und mehr alte, mehr Migranten und bessere Bildungs­abschlüsse – so wird sich NRW in den nächsten Jahren verändern.

Die „demografische Entwicklung“ bis 2020 verschafft dem Land Einsparpotenziale im Haushalt. Minderausgaben von jährlich 650 Millionen Euro hat das Beratungsunternehmen PwC für das Finanzministerium errechnet.

Allein 469 Millionen Euro pro Jahr können demnach durch sinkende Schülerzahlen eingespart ­werden. Zwar könnte die „Demografierendite“, so die Gutachter, weit größer ausfallen. Aber ­dagegen stehen geplante höhere Ausgaben pro Schüler und ein wachsender Förderbedarf von Migranten-Kindern.

Auch Straftäter werden älter – und ruhiger

Geringere Ausgaben von 100 Millionen Euro – gemessen an den Ausgaben im Haushaltsjahr 2010 – hält PwC bei der Polizei für möglich: Die Gutachter sehen einen „altersstrukturbedingten“ Rückgang der Kriminalitätsrate um 4,1 Prozent.

Im Justizvollzug rechnet das Gutachten bis 2020 mit Einsparungen von 13 Millionen Euro, bedingt durch einen Rückgang der Häftlingszahlen. Die Gerichte könnten um 38 Millionen Euro durch weniger Verfahren entlastet werden.

Allerdings, so die Experten, fallen in Zukunft auch Mehrausgaben von 196 Millionen Euro für Vormundschaften und Betreuung an.