Brüssel. . Um die Chance auf günstigeren Strom nicht zu verpassen, appelliert EU-Energiekommissar Günther Oettinger an die Verbraucher, den Wechsel des Anbieters zu prüfen. Im Jahr 2010 wechselten laut EU-Kommission trotz der Preisunterschiede nur 6,3 Prozent der Haushalte den Versorger.

Auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger ruft die Verbraucher dazu auf, die Preise der Stromanbieter sorgfältig miteinander zu vergleichen. Bei einem Wechsel zum günstigsten Stromanbieter könnten Verbraucher in Europa nach EU-Angaben jährlich bis zu 13 Milliarden Euro sparen.

Insbesondere in Deutschland zögern die Bürger aber, ihren Stromversorger zu wechseln – trotz steigender Strompreise in den vergangenen Jahren.

Die EU-Kommission nennt Zahlen: Nur 6,3 Prozent der Kunden hätten ihrem Anbieter 2010 den Rücken gekehrt. Das sei allerdings ein Anstieg gegenüber dem Jahr zuvor, als sich 4,9 Prozent für einen anderen Stromversorger entschieden.

Oettinger will Subventionen prüfen

Im europaweiten Vergleich ist Strom für Haushalte in Deutschland teuer – lediglich Verbraucher in Dänemark zahlen mehr. Dort zahlten Bürger voriges Jahr im Schnitt fast 0,30 Euro je Kilowattstunde. In Deutschland kostete Strom etwa 0,26 Euro. Im EU-Schnitt betrug der Preis 0,18 Euro. Am günstigsten ist Strom in Bulgarien und Estland: unter 0,10 Euro.

Die Deutschen können sich aber damit trösten, dass hierzulande der Strompreis weniger stark stieg als im europaweiten Durchschnitt. Strom verteuerte sich im Jahresvergleich um etwas mehr als fünf Prozent. EU-weit kostete er etwa sieben Prozent mehr.

EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) kündigte am Donnerstag in Brüssel an, sich die staatliche Förderung von Ökostrom in Deutschland und anderen Staaten genauer anzuschauen. Er fände es besser, wenn die 27 EU-Länder einheitlichere Systeme hätten, die Erzeugung von Ökostrom zu subventionieren, sagte Oettinger.