Berlin. . Im Tausch gegen das umstrittene Betreuungsgeld könnten sich auch die Christdemokraten ein Ende der Zehn-Euro-Gebühr vorstellen.

Die Praxisgebühr abschaffen und das Betreuungsgeld einführen: Im Tauziehen zwischen Union und FDP um die „Herdprämie“ gilt die Praxisgebühr als wichtige Tauschmasse. Die Kanzlerin freundet sich gerade mit dem liberalen Wunsch nach Abschaffung der Gebühr an – im Gegenzug könnte die FDP dem ungeliebten Betreuungsgeld zustimmen.

Ursprünglich sollte der Bundestag Ende dieser Woche den Weg frei machen für das Betreuungsgeld. Demnach sollen Eltern, die ihre ein- bis dreijährigen Kinder nicht in die staatliche Betreuung geben, künftig 150 Euro pro Monat bekommen. Doch die Liberalen traten vor drei Wochen auf die Bremse und blockierten die Abstimmung. Die Folge: CSU-Chef Horst Seehofer steht am Freitag beim CSU-Parteitag ohne vorzeigbares Ergebnis da.

Nach Sicht der Union liegt der Ball jetzt bei der FDP. Dort heißt es: Es gebe „gute Gespräche“ zwischen den drei Parteivorsitzenden. Unbedingt vermeiden wollen die Liberalen den Eindruck eines Kuhhandels. Zumal die FDP-interne Kritik am Betreuungsgeld immer lauter wird. Auf Unionsseite dagegen deuten viele Merkels neue Offenheit bei der Praxisgebühr als Signal für eine baldige Lösung im Streit um das Betreuungsgeld.