Düsseldorf. Seine Sympathie für überlange Lkw ist bekannt. Jetzt fühlt sich Verkehrsminister Wittke durch die NRW-Studie bestätigt: Demnach sind Gigaliner umweltfreundlicher und sicherer. Befürworter rechnen damit, dass die Mega-Trucks schon im zweiten Halbjahr 2009 europaweit zugelassen werden.
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) befürwortet die Zulassung übergroßer Lkw auf Autobahnen. Die sogenannten Gigaliner seien «umweltfreundlicher, sicherer und erzeugen weniger Verkehr als die vergleichbare Menge nomaler Lkw», sagte Wittke am Sonntag dem WDR-Fernsehmagazin «Westpol».
Der Minister bezog sich mit seiner Einschätzung auf Ergebnisse einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und des TÜV Rheinland. Diese Untersuchung fasst die Resultate des nordrhein-westfälischen Modellversuchs von 2006 bis 2008 zu den Riesen-Lkw zusammen.
ADAC und Umweltverbände gegen "Monstertrucks"
Neben der NRW-Studie war auch in einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung der EU der Einsatz von Gigalinern positiv bewertet worden. Danach sollen Gigaliner rund 25 Prozent weniger CO2 ausstoßen als herkömmliche Lkw. Deutsche EU-Politiker wie Alexander Graf Lambsdorff (FDP) befürworteten aufgrund der neuen Ergebnisse die europaweite Einführung von Gigalinern.
Wittke war in der Vergangenheit wegen seiner Sympathie für Gigaliner kritisiert worden. ADAC und Umweltverbände hatten sich stets gegen die Einführung der «Monstertrucks» gewehrt. Noch im Herbst 2008 hatte sich die Verkehrsministerkonferenz eindeutig gegen die Einführung von Gigalinern in Deutschland ausgesprochen. Damit galt das Projekt in Deutschland als nicht durchsetzbar.
Gleichzeitig wuchs aber der politische Druck aus den Benelux-Staaten und Skandinavien auf die EU, das deutsche Verbot zu kippen. Spätestens im zweiten Halbjahr 2009, unter der Ratspräsidentschaft Schwedens, rechnen laut «Westpol» Befürworter nun mit einer europaweiten Zulassung der Gigaliner. (ddp)