Düsseldorf/Berlin. .

Die Ankündigung des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, im Bundestagswahlkampf auf die Unterstützung von Ex-Kanzler Gerhard Schröder zu setzen, trifft im Arbeitnehmerflügel der NRW-SPD auf harsche Kritik. „Die Bundestagswahl ist verloren, wenn du deinen Plan nicht fallen lässt“, warnte der Vorsitzende von SPD 60 plus in Warstein, Karl Jacobs, in einem Brief an den „Genossen Peer“.

Steinbrücks Absicht, den „Parteischädiger Gerhard Schröder in deinem bzw. unseren Wahlkampf auftreten zu lassen“, hatte Jacobs als Landesvorstand des SPD-Arbeitnehmerflügels (AfA) nach eigenen Angaben „den Tag verdorben“. Schließlich habe Schröder 100 000 „gute Genossen zum Parteiaustritt veranlasst und Millionen Menschen in die Armut getrieben“, schrieb Verdi-Gewerkschafter Jacobs. Das in den letzten Jahren wieder aufgebaute Vertrauen bei Arbeitnehmern „wäre dann wieder weg“.

Steinbrück hatte mit Schröder die in Teilen der SPD umstrittene „Agenda 2010“ durchgesetzt. Im SPD-Landesverband ist bisher von einer breiten Protestwelle gegen Auftritte Schröders im Wahlkampf noch nichts bekannt.