Istanbul. . Nachdem syrische Granaten fünf türkische Zivilisten in einem Grenzort getötet hatten, setzt die Türkei die Angriffe auf den Nachbarstaat fort. Die Konflikt droht zu eskalieren. Die Nato hat sich hinter die Türkei gestellt, aber keinen Bündnisfall ausgerufen.
Der Bürgerkrieg in Syrien droht wegen der Grenzscharmützel mit dem Nato-Mitglied Türkei zu einem internationalen Konflikt zu eskalieren.
Das türkische Militär setzte am Donnerstag seinen Vergeltungsangriff auf einen syrischen Militärstützpunkt nahe der Grenze fort. Die Regierung in Ankara sieht die Sicherheit des eigenen Landes bedroht und forderte vom Parlament die Erlaubnis, auch künftig das Militär im Ausland einsetzen zu können.
Türkisches Parlament stimmt Militäreinsatz zu
Dem stimmten die Abgeordneten zu. Der führende Regierungsberater Ibrahim Kalin betonte aber, der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan habe kein Interesse an einem Krieg gegen Syrien. Die syrische Regierung ihrerseits erklärte, der Granatenangriff, bei dem fünf türkische Zivilisten starben, sei ein „tragischer Unfall“ gewesen.
Die Nato stellte sich in einer auf Wunsch der Türkei einberufenen Dringlichkeitssitzung hinter den Mitgliedsstaat. Das Bündnis forderte Syrien auf, den „abscheulichen Bruch internationalen Rechtes“ zu beenden.
Nato-Bündnisfall wurde nicht azsgerufen
Der Bündnisfall wurde allerdings nicht ausgerufen – in diesem Fall wäre auch Deutschland als Nato-Partner der Türkei direkt in den Konflikt hineingezogen worden. Bundeskanzlerin Merkel betonte, Deutschland stehe an der Seite der Türkei.