Berlin.. Die Renten-Pläne der Partei belasten das Verhältnis, vorerst wird noch hinter verschlossenen Türen darum gerangelt. Die vorsichtige Annäherung zwischen Partei und Gewerkschaften nach dem großen Streit um Gerhard Schröders Agenda 2010 dauert an. Der Wahlkampf wird auch auf dieser Ebene spannend.

Der Streit um die Rente droht zur neuen Belastung im Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften zu werden. Bei einem Spitzentreffen der engsten SPD-Führung mit den ­Gewerkschaftschefs gestern in der DGB-Zentrale gab es in zentralen Punkten keine Verständigung.

DGB-Chef Michael Sommer bekräftigte den Widerstand gegen die Rente mit 67 und die langfristige ­Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus.

Bislang hält die SPD-Spitze daran aber grundsätzlich fest. „Zur Sicherung der Sozialversicherungssysteme brauchen wir solche Anpassungen“, machte Kanzlerkandidat Peer Steinbrück klar.

In ihren neuen politischen Prüfsteinen für die Bundestagswahl 2013 geben die Gewerkschaften erneut keine Wahlempfehlung für Rot-Grün ab. SPD-Chef Sigmar Gabriel bemüht sich um eine Wiederan­näherung.

Verhältnis hat schwer gelitten

Doch das Verhältnis hat durch die rot-grüne Agenda 2010 und das persönliche Verhalten des damaligen Kanzlers Gerhard ­Schröder schwer gelitten. IG Metall-Vize Detlef Wetzel sprach kürzlich im Beisein Gabriels von „völliger Entfremdung und unendlicher Bitternis“ in der Schröder-Zeit.

Gabriels Idee, DGB-Chef Sommer in den SPD-Vorstand zu holen, scheiterte am Protest mehrerer Einzelgewerkschaften. Die haben die größere Distanz zu schätzen gelernt.