Bonn. . Mindestens 2,40 Euro pro Quadratmeter mehr - so viel müssten Mieter nach einer energetischen Sanierung zahlen. Das schätzt der Verband Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen. Sein Fazit: Für das Ruhrgebiet, das Sauerland und den Niederrhein ist die Energiewende zu teuer.

Die Energiewende überfordert Mieter und Vermieter in NRW gleichermaßen. Zu dieser Einschätzung kam der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen (VdW) bei seiner Jahrestagung.

Die politisch angestrebte Gebäudesanierungsrate von zwei Prozent pro Jahr erweise sich als „völlig utopisch“, sagte Dieter Kraemer, Präsident des Verbandes. Immobilienkonzerne brächten es zurzeit in NRW bei Dämmung und Erneuerung auf 0,71 Prozent des Bestandes, Einzeleigentümer auf gerade einmal 0,06 Prozent. Laut einer Studie des Bochumer Instituts Inwis ist eine Modernisierungsumlage in den meisten NRW-Wohngegenden den Mietern nicht zuzumuten.

Mieter im Ruhrgebiet, Sauerland und am Niederhein können Energiewende kaum bezahlen

Für eine energetische Standardmodernisierung fielen Mehrkosten von 2,40 Euro pro Quadratmeter und Monat an, die man in weiten Teilen des Ruhrgebiets, im Sauerland oder am ländlichen Niederrhein nicht auf die Miete aufschlagen könne. Zumal sich die Nebenkosteneinsparung für den Mieter auf allenfalls auf 38 Cent pro Quadratmeter belaufe.

VdW-Präsident Kraemer fordert die Landesregierung auf, sich für eine Absenkung der energetischen Standards bei Neu- und Umbauten sowie bei Förderprogrammen stark zu machen: „Sonst passiert in vielen Gegenden nichts.“