Berlin. . Das Berliner Landeskriminalamt hat über ein Jahrzehnt mit einem Informanten aus dem früheren Umfeld der Neonazi-Terrorgruppe NSU zusammengearbeitet. Dabei erhielt die Behörde mitten in der NSU-Mordserie offenbar auch Hinweise auf mögliche Aufenthaltsorte der Gruppe.

Das Berliner Landeskriminalamt hat über ein Jahrzehnt mit einem Informanten aus dem früheren Umfeld der Neonazi-Terrorgruppe NSU zusammengearbeitet. Dabei erhielt die Behörde mitten in der NSU-Mordserie offenbar auch Hinweise auf mögliche Aufenthaltsorte der Gruppe. Wegen des Vorgangs gerät Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) unter Druck.

Der Vorsitzende des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum Rechtsterror, Sebastian Edathy (SPD), warf Henkel gestern vor, er habe die Aufklärungsarbeit absichtlich verschleiert. Henkel, der von der Zusammenarbeit mit dem Informanten bereits im März erfuhr, sagte umfassende Aufklärung zu. Unterdessen bleibt auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wegen einer Aktenpanne beim Militärischen Abwehrdienst (MAD) in der Kritik. Die Grünen wollen de Maizière vor den Untersuchungsausschuss zitieren.