Dass bedürftige alte Menschen aus Scham lieber jeden Cent dreimal umdrehen, statt um Hilfe vom Staat zu bitten, ist für einen fortschrittlichen Staat wie Deutschland äußerst beschämend. Es sind eben diese Menschen, die sich einen würdevollen und sorglosen Lebensabend redlich verdient haben. Es handelt sich hierbei eben nicht um Allmosen, sondern um Geld, welches den Betroffenen aufgrund des im Leben geleisteten zusteht.
Es liegt in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft, die Bedürftigen vor Stigmatisierungen und von nicht angebrachten Schuldgefühlen zu befreien. Nur so kann es gelingen, mehr Menschen für ihren Rechtsanspruch auf Grundsicherung zu gewinnen und sie so aus der Altersarmut zu befreien.
Besonders die Politik ist gefordert – bislang erreicht sie viele Menschen offensichtlich nicht. Sie muss Sorge dafür tragen, dass den Betroffenen nicht nur ein Bescheid zugestellt, sondern persönlich geholfen wird.