Köln.. Bei Super RTL startet am Mittwoch eine der ungewöhnlichsten TV-Serien des Jahres: „Once Upon A Time...“ Als Zuschauer muss man sich einlassen auf die Geschichte um eine Stadt, in der verwunschene Märchenfiguren leben und die Zeit stehen geblieben ist.
Es war einmal. Nicht hinter den Bergen bei den sieben Zwergen, sondern bei Super RTL. Dort startet an diesem Mittwoch, 20.15 Uhr, eine der ungewöhnlichsten TV-Serien des Jahres. „Once Upon A Time…“ erzählt von einer Stadt, in der verwunschene Märchenfiguren in einer Stadt leben und nicht wissen, wer sie sind.
Emma Swan ist Kautionsagentin. Hübsch und hart im Nehmen. Aber der kleine Junge, der da plötzlich eines Abends an ihrer Tür schellt, der haut sie trotzdem um. Bildlich gesehen. „Hallo“, sagt er, und behauptet, dass er ihr leiblicher Sohn sei, den sie einst zur Adoption freigegeben hatte. Ach ja, und in Storyville, der Stadt, aus der er kommt, da ist die Zeit stehen geblieben. Und die Einwohner, die kommen alle aus dem Märchenland, wissen das aber nicht mehr. Böser Fluch und so. Ob Emma wohl helfen könnte?
Auf den ersten Blick ist die Idee von „Once Upon A Time“ recht originell, auch wenn vor Jahren ein Comic namens Fable mit einer ähnlichen Geschichte aufwartete. Sieht man genauer hin, erinnert vieles an der Märchenserie aber an Lost. Immer wieder gibt es Sprünge zwischen Märchen- und realer Welt und nahezu jede Figur hat ihr großes Geheimnis, das erst nach und nach gelüftet wird. Das alles kommt nicht von ungefähr, denn beide Serien stammen von Adam Horowitz und Edward Kitsis.
Märchensage mit guter Besetzung
Und wie das Inseldrama ist auch die Märchensaga hochwertig inszeniert und nahezu durchgehend gut besetzt. Emma Swan wird von Jennifer Morrison gespielt, die einst mit dunklem Haar für Dr. House arbeitete und – bereits erblondet – in „How I Met Your Mother“ Ted Mosby kurzzeitig den Kopf verdrehte. Ginnifer Goodwin (Fremd Fischen) ist Schneewittchen , Lana Parrilla („24“) die böse Königin. Den stärksten Eindruck aber hinterlässt zum Auftakt Robert Carlyle (Stargate) als Rumpelstilzchen und halbseidener Stadtganove.
Aller Qualität zum Trotz bleibt „Once Upon A Time“ eine Serie, auf die man sich einlassen muss als Zuschauer. In den USA, wo Ende des Monats bereits die zweite Staffel startet, war das kein Problem. Zum Debüt schalteten knapp 13 Millionen Menschen ein. Und keine andere Reihe guckten Kinder und Erwachsene öfter gemeinsam. Für SuperRTL einer der Hauptgründe, die Märchengeschichte ins Programm zu nehmen. „So etwas“, heißt es bei den Kölnern, passt perfekt zu uns.
Starkes Konkurrenz-Programm
Eine Erfolgsgarantie aber gibt es nicht für Deutschland. Zum einen sind es nicht nur die zwischen Kiel und Konstanz bekannten Märchenfiguren wie Schneewittchen, die in Storybrook leben und lieben, sondern auch Charaktere wie Jiminy Cricket (die Grille aus Pinocchio), die in den USA weitaus populärer sind als in Deutschland. Zum anderen hat die Serie am Mittwochabend starke Konkurrenten.
Zwar dürfte sich die angepeilte Zielgruppe nicht übermäßig für den oft zeitgleich laufenden Fußball interessieren. Doch manche Mutter landet mittwochs regelmäßig bei Pro7, wo derzeit noch die „Desperate Housewives“ ihre letzten Intrigen spinnen und ab Oktober die Ärzte von „Grey’s Anatomy“ wieder ihren Dienst aufnehmen. Vielleicht ist deshalb auch RTL selbst mit ins Märchenboot geklettert. Immer am Sonntagmorgen wiederholt der Muttersender die Folge vom vergangenen Mittwoch. Damit es für „Once Upon A Time“ nicht so schnell heißt: Es war einmal – eine Serie...