Frankfurt/Düsseldorf. . Deutsche Flugreisende müssen am Freitag mit chaotischen Zuständen rechnen. Durch den 24-stündigen Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO wird es zu weitreichenden Flugausfällen kommen. Rund 1200 von 1800 Lufthansa-Flügen werden voraussichtlich ausfallen, 100.000 Passagiere werden dadurch gestrandet sein.
An vielen deutschen Flughäfen werden am Freitag chaotische Zustände erwartet. Die Lufthansa bereitet sich auf einen der größten Streiks in ihrer Geschichte vor. Wegen des von der Gewerkschaft UFO angekündigten 24-stündigen Ausstands der Flugbegleiter streicht die größte deutsche Airline rund 1200 von 1800 Flügen. Etwa 100.000 Passagiere dürften stranden. Bereits gestern fielen Dutzende Flüge aus. Selbst bei einer Annäherung zwischen der Fluggesellschaft und UFO müsse die Lufthansa ihre Streichliste fast vollständig abarbeiten, erklärte Unternehmenssprecher Peter Schneckenleitner
Die Leitung des Düsseldorfer Flughafens fühlt sich gut auf die Ausnahme-Situation vorbereitet. „Durch die frühzeitige Bekanntgabe des Streiks wird es nicht zu Problemen kommen, wie sie 2010 der Wintereinbruch oder die Aschewolke aus Island verursacht haben“, sagte Airport-Sprecher Thomas Kötter.
Die meisten der für heute geplanten 180 Starts- und Landungen von Lufthansa-Maschinen in Düsseldorf wurden gestern schon gestrichen. Die 106 geplanten Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings seien hingegen nicht betroffen. Der Streik dürfte nach Angaben des Düsseldorfer Flughafens für Fluggäste, die nicht Lufthansa gebucht haben, kaum Auswirkungen haben: „Wir gehen davon aus, dass alle anderen Flüge starten und landen werden.“
Lufthansa-Rivalen stocken Kapazitäten auf
Die Rivalen der Kranich-Linie stocken derweil ihre Kapazitäten auf. Air Berlin will heute auf zwölf innerdeutschen Flügen größere Maschinen einsetzen. Auch British Airways geht auf den Strecken von und nach Deutschland mit größeren Flugzeugen an den Start. Autovermieter rechnen ebenfalls mit einem Kunden-Ansturm.
Lufthansa-Passagiere können ihr Flugticket kurzfristig in einen Bahn-Fahrschein umwandeln. Ein Kooperationsabkommen macht dies möglich. Die Bahn rechnet daher mit deutlich mehr Fahrgästen – 10.000 mehr sollen es sein. Das Unternehmen stellt heute „alle zur Verfügung stehenden Züge“ aufs Gleis und ruft zusätzliches Personal auf die Bahnhöfe. An allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten stünden Reservezüge bereit. Größere Verspätungen werde es nach Ansicht der Bahn aber nicht geben. Fernreisenden wird eine Platzreservierung empfohlen.
Die Lufthansa informiert ihre Kunden im Internet oder unter der Telefon-Nummer 0800 8 50 60 70 über die aktuelle Lage. (mk/greg/rtr)