Uns Verbraucher würde die schöne neue Größenvielfalt uneingeschränkt freuen, gehörte nicht auch die Mogelpackung immer häufiger zum Sortiment. Ein Kommentar.

Seit die gesetzlichen Vorgaben für Packungsgrößen und Füllmengen weitgehend abgeschafft wurden, herrscht freie Warenwahl am Supermarktregal. Schokolade, Milch, Zucker – eine EU-Richtlinie hat den vorgegebenen Füllmengen in Deutschland vor drei Jahren ein Ende bereitet und Herstellern Spielräume für Ideen und Innovationen eröffnet.

Uns Verbraucher würde die schöne neue Größenvielfalt ­uneingeschränkt freuen, gehörte nicht auch die Mogelpackung immer häufiger zum Sortiment.

Die Grundpreisangabe pro Liter oder Kilogramm, eigentlich der neue Schlüssel zum Angebotsvergleich, wird oft zu klein oder nicht korrekt aufs Etikett gedruckt. Was viele Kunden ahnten, haben NRW-Kontrol­leure nun im Einzelhandel als Systemfehler aufgedeckt. Wettbewerb am Markt kann aber nur funktionieren, wenn Transparenz herrscht.

Die gut lesbare Grundpreisangabe als Schutz gegen heimliche Preiser­höhungen war ein Versprechen der Lebensmittelwirtschaft an ihre Kunden. Die Neigung der Politik, Preiswahrheit und –klarheit mit neuen Vorschriften zu erzwingen, wächst stetig.

Die Händler sollten sich das Leben im beinharten Konkurrenzkampf des Einzelhandels nicht unnötig erschweren und den Etikettenschwindel von sich aus beenden.