Berlin. Die Doktorarbeit der Bundesministerien für Bildung und Forschung, Annette Schavan, soll doch mehr abgeschrieben sein als zunächst angenommen. Das berichtet die Internetseite “schavanplag“ am Montag. Sie soll aus 37 Quellen Inhalte ohne Markierung übernommen haben. Ein Fehler ist besonders pikant.
In der Doktorarbeit von Annette Schavan (CDU) gibt es offenbar immer mehr Stellen mit mutmaßlichen Plagiaten. In der 335 Seiten starken Dissertation sind nunmehr 80 Seiten, auf denen die Bildungsministerin Passagen aus anderen Büchern abgekupfert haben soll, ohne dies ausreichend kenntlich zu machen. Dabei handelt es sich angeblich um Übernahmen aus 37 Quellen. Dies geht aus der Dokumentation auf der Internetseite „schavanplag“ vom Montag hervor.
„Die Literatur, die in der Arbeit genannt wird und als Plagiatsquelle in Frage kommt, wurde vollständig gesichtet“, schreibt der anonyme Betreiber der Seite zum Stand der Dokumentation. Es sei aber zu vermuten, dass „noch weitere Literatur in der Dissertation verwandt wird, die dort unerwähnt bleibt und wahrscheinlich lediglich in gedruckter Form existiert.“
Schavan soll sogar Fehler übernommen haben
„Ein paar Funde sind schon bedenklich“, sagte die Berliner Plagiatsjägerin Debora Weber-Wulff. So soll Schavan eine Passage kopiert haben, wo deren Verfasser wiederum einen anderen Autoren falsch übernommen haben soll. „Wenn Fehler mit übernommen wurden, dann frage ich mich: Wird hier Arbeit vorgetäuscht, indem der Fußnotenapparat übernommen wurde, ohne die Quellen geprüft zu haben?“
Die Uni Düsseldorf prüft die Doktorarbeit von Schavan seit Mai. Hochschul-Sprecher Joachim Tomesch rechnet mit einem Ergebnis in ein paar Monaten.