Dortmund. . Nach einem Wohnungsbrand in Dortmund sind am Freitagmorgen drei Kinder im Alter von vier, zehn und zwölf Jahren umgekommen. Der Zehnjährige erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Polizei spricht von einer “Familientragödie“. Anscheinend wurden die Kinder bereits vor dem Brand verletzt.

Nach einem Wohnungsbrand in Dortmund sind am frühen Freitagmorgen zwei Kinder im Alter von vier und zwölf Jahren tot geborgen worden. Ein drittes Kind (10) starb wenig später im Krankenhaus. Die Polizei spricht von einer „Familientragödie“ und bestätigte, dass die Kinder einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Einzelheiten zum Tathergang wollte die Polizei am Samstagmorgen bekanntgeben. Es habe eine Festnahme gegeben, der Vater stehe nicht unter Tatverdacht. Seine bulgarische Lebensgefährtin werde weiter verhört – ob als Tatverdächtige oder Zeugin, ließen die Behörden offen.

Die Hintergründe der Tat oder ein mögliches Motiv waren bis gestern Abend noch unklar. „Die Ermitt­lungen gehen in alle Richtungen“, sagte ein Polizeisprecher.

Kinder angeblich schon länger auf sich alleine gestellt

In der kleinen Wohnstraße in der Dortmunder Nordstadt verbreitete sich die Nachricht vom Tod der ­Kinder schnell. Mehrere Nachbarn berichteten, die Geschwister seien schon längere Zeit auf sich alleine gestellt gewesen. Ihr leibliche Mutter sei schon vor einigen Jahren gestorben, ihr Vater, ein türkischstämmiger Kurde, und dessen neue Lebens­gefährtin seien nur selten zu Hause gewesen. Immer wieder habe man die Kinder mit Nahrung und Kleidung versorgt und auch das Jugendamt angerufen, sagten Nachbarn.

„Wir kennen die Familie“, erklärte Stadtsprecherin Anke Widow auf Anfrage. Weitere Details könne man aber wegen der laufenden Ermittlungen nicht nennen.

Bereits im Februar 2012 war in dem Wohnhaus ein größeres Feuer ausgebrochen. Damals wohnte die Familie in der zweiten Etage. Eines der Kinder habe gezündelt, hatte die Polizei seinerzeit mitgeteilt. Der ­Vater und die Kinder waren daraufhin in eine Erdgeschosswohnung des Hauses gezogen.

Nach Polizeiangaben befand sich der Vater bei Ausbruch des Feuers nicht in der Wohnung. Wo seine Freundin zu diesem Zeitpunkt war, teilten die Ermittler nicht mit.

Berichte über Streit vor Ausbruch des Brandes

Anwohner berichteten, dass sich der 41-Jährige kurz vor Ausbruch des Brandes vor dem Mehrfamilienhaus heftig mit seiner Partnerin gestritten habe. Zudem soll der Mann geplant haben, seine Kinder in der nächsten Woche zu Verwandten in seine türkische Heimat zu bringen. Beides wollte die Staatsanwaltschaft bisher nicht bestätigen.

Weitere Informationen wollen die Behörden erst mitteilen, wenn die Obduktion aller Kinder abgeschlossen ist.