Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich nach zwei Jahren Siechtum im Überlebenskampf, Tage zählen, um das Ende abzuwenden. Ein Kommentar.

Wäre die Anzahl der politischen Warn- und Schreckensrufe in Sachen Euro ein Gradmesser für die Dringlichkeit, nun etwas ­wirklich Durchschlagendes zu unternehmen, man käme nicht umhin festzustellen: Die europäische ­Gemeinschaftswährung befindet sich nach zwei Jahren Siechtum im Überlebenskampf, Tage zählen, um das Ende abzuwenden.

Ein Ende, das enormes Zerstörungspotenzial beinhaltet, das Wohlstand in Europa vernichten kann.

Aber keiner weiß was Genaues: ob die Vielzahl der Wortmeldungen den Ernst der Lage widerspiegeln oder lediglich interessengeleitet sind mit Blick auf innenpolitische Landgewinnung; ob ein Austritt Griechenlands im Dominoeffekt Spanien und Italien mitreißt; ob das alles orchestriert ist, um die Deutschen von urdeutschen Positionen abzubringen und dem neuerlichen Aufkaufen von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank zuzustimmen, womöglich endlich auch der Vergemeinschaftung europäischer Schulden?

Zur Erinnerung. Europa steckt in einer Vertrauenskrise, weil alle Länder mehr Geld ausgeben als sie haben; weil einige wie Spanien oder Italien Arbeitsmärkte und Sozialsysteme nicht reformiert haben.

Es wäre ein Wunder, wenn aufgeregtes Flügelschlagen die Finanzmärkte beruhigen würde. Hühnerhaufen wecken kein Vertrauen.