Tankbetrug. Vor wenigen Jahren ist der Straftatbestand in der Statistik der Kriminalämter kaum aufgefallen. Das ist jetzt anders.

Die kräftigen Steigerungsraten, die in manchen Großstädten nach Polizeiangaben auch 2012 anhalten, deuten auf einen Zusammenhang mit den hohen Benzinpreisen hin.

Sehen wir einmal von sicher nicht wenigen Fällen reiner Schusseligkeit ab: 80 Euro für die Füllung eines Mittelklasseautos können eine Verlockung sein, den Gang zur Kasse mal zu „vergessen“ – gerade, wenn nur ein Mitarbeiter die Aufsicht führt.

Geldmangel kann und darf keine Ausrede sein

Tankbetrug ist aber kein lässlicher Mundraub. Der Geschädigte ist der Pächter, der in harter Konkurrenz ­jeden Tag um seine Rendite kämpft. Dass Autofahren Geld kostet, kann und darf keine Ausrede für eine ­kriminelle Handlung sein.

Von daher: Bedauerlich, wenn die Aufklärungsquote das Drittel der Fälle kaum überschreitet. Aber das hat der Tankbetrug mit vielen Delikten gemeinsam. Wenn die Kamera sein Auto identifiziert, ist der Sünder dran. Wenn nicht, hat er wirklich „freie“ Fahrt.

Für eigene Ermittlungen hat die Polizei hier wie anderswo keine Kapazitäten frei. Leider.