Düsseldorf. .

NRW steuert auf einen dramatischen Betreuungs-Engpass in Kindertagesstätten zu. Das haben Wissenschaftler der Universität Dortmund im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung errechnet. Wenn ab August 2013 jedes Kind bereits ab dem ersten Geburtstag einen Rechtsanspruch auf ein Betreuungsangebot besitzt, fehlen demnach an Rhein und Ruhr bis zu 90 000 Kita-Plätze und 6750 Erzieher. Es wäre der bundesweit größte Mangel.

Der Verband Bildung und Erziehung warf der Landesregierung vor, sie habe es „sträflich vernachlässigt, rechtzeitig für Nachwuchs zu sorgen“. Landesfamilienministerin Ute Schäfer (SPD) erklärte dagegen, NRW bilde unter allen westdeutschen Bundesländern bereits die meisten Erzieher aus. Bei einer Gesamtbeschäftigtenzahl von 60 000 Erziehern gebe es zurzeit 19 000 Azubis, was eine „ausgesprochen hohe Ausbildungsleistung“ sei.

Die NRW-SPD hatte sich zu Wochenbeginn überdies für bessere Anreize bei Umschulungen von Quereinsteigern und Langzeitarbeitslosen stark gemacht. Die Bundesagentur für Arbeit solle geeigneten Bewerbern die volle dreijährige Ausbildung finanzieren und nicht nur, wie üblich, eine zweijährige Qualifizierungsmaßnahme.