Recklinghausen. . Galina Lindner (43) würde gern dem Ruf von Ursula von der Leyen folgen. Doch von den drei Ausbildungsjahren zahlt die Arbeitsagentur nur zwei. Die Finanzierung des dritten Jahres ist bislang offen. Galina Lindner bräuchte einen Kita-Träger, der daus letzte Jahr finanziert.

Erzieherin zu werden ist Galina Lindners Traum. Die frühere Schlecker-Mitarbeiterin (43) hat den Ruf von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ernst genommen. Doch zwischen dem Plan der Ministerin – mit umgeschulten Arbeitslosen offene Erzieherstellen zu besetzen – und der Umsetzung klafft ein riesiges Loch.

Das Problem: Die Arbeitsagentur zahlt nur zwei von drei Ausbildungsjahren. Daher muss sich Galina Lindner um die Finanzierung des Anerkennungsjahres selber kümmern. Das heißt, dass die zweifache Mutter einen Arbeitgeber, etwa einen Kita-Träger, finden muss, in dessen Einrichtung sie den praktischen Teil der Umschulung absolvieren kann und der bereit ist, die 1280 Euro Lohn sowie die wöchentlichen Schultage zu bezahlen.

Praktikumsstelle ist Voraussetzung für die Umschulung

Doch das ist der Knackpunkt: Bislang blieb ihre Suche erfolglos, und ohne Zusage eines Arbeitsplatzes kann sie die Umschulung nicht beginnen. „Der Vorschlag aus Berlin hatte mir Hoffnung gemacht“, sagt Lindner, „es wäre bitter, wenn mein Berufswunsch scheitern würde, weil die Umsetzung nicht möglich ist.“

Doch noch hat Galina Lindner nicht aufgegeben: „Solange ich nicht alles versucht habe, bin ich nicht zufrieden.“ Daher will sie noch in verschiedenen Städten und bei der Arbeiterwohlfahrt nach einer freien Praktikumsstelle fragen. „Ich will unbedingt Erzieherin werden und klopfe dafür an jede mögliche Tür.“