Berlin/Essen. . Der Plan von Bundesumweltminister Peter Altmeier (CDU): Die Gelbe Tonne soll ab 2013 mehr Abfall aufnehmen. In einigen Städten gibt es bereits Modellprojekte, allerdings unterschiedliche. Was rein darf und was nicht.
Umweltminister Peter Altmaier (CDU) will den Müll bundesweit einheitlich trennen lassen. Künftig sollen Bürger mehr Material in die Gelben Tonnen werfen, die heute nur alten Verpackungen vorbehalten sind. Kunststoffe und Metalle aller Art sollen ab 2013 dann ebenfalls in den neuen Wertstofftonnen entsorgt werden können. Ein Gesetz solle noch in dieser Legislaturperiode fertig werden, sagte Altmaier am Mittwoch.
Die Gelben Säcke und Tonnen gibt es in Deutschland seit Beginn der 1990er-Jahre. Das Ziel war, Umweltschäden zu reduzieren und teure Rohstoffe zurückzugewinnen. Also, Verpackungen aus Kunststoff und Metall zu sammeln. Nach Altmaiers Willen soll die Gelbe Tonne künftig vielseitiger werden. Ab 2013 soll man beispielsweise auch Plastikschuhe und Kinderspielzeug aus Kunststoff hineinwerfen können. Bei Metallen soll es ähnlich sein: neben der Haarspraydose kommen auch Autofelgen oder die Reste des stählernen Wohnzimmerregals in die Tonne.
30 Städte testen es schon
Offen lässt Altmaier, wer Herr über die Wertstofftonnen sein wird: die öffentlichen Firmen der Kommunen oder private Entsorgungsbetriebe, die unter anderem das Duale System tragen. Ebenso wenig geregelt ist die Finanzierung des für Kommunen und Private lukrativen Geschäfts. Darüber möchte Altmaier noch Firmen, Verbänden und Ländern reden.
Mehr als 30 Kommunen – auch in NRW – haben die Wertstofftonne bereits versuchsweise eingeführt. Allerdings uneinheitlich: In Dortmund, zum Beispiel, dürfen seit 2011 auch kleine Elektrogeräte wie Laptops, Bügeleisen und Haartrockner in die Gelbe Tonne, im Kreis Unna, Duisburg oder Köln nicht. Die Bilanz der Entsorgung Dortmund (EDG) ist „positiv bis durchwachsen“. 2011 sammelte die EDG 17 500 Tonnen Wertstoffe in den neuen Behältern. Das sind 1500 Tonnen mehr als zuvor im Gelben Sack. Zum Vergleich: In den grauen Tonnen landeten im vergangenen Jahr 130 000 Tonnen Hausmüll.
Was darf rein?
- Gelbe Tonne (heute) Leichtverpackungen aus Kunststoff (z.B. Käsefolien, Joghurtbecher, Styropor), aus Metall (z.B. Weißblechdosen) und aus Verbundmaterialien (z.B. Milch-Tetrapaks)
- Wertstofftonne (ab 2013) Leichtverpackungen wie bisher, zusätzlich „stoffgleiche Nichtverpackungsabfälle“ (Metallreste, Backformen, Bestecke, Werkzeuge, Töpfe, Nägel, Kunststoffspielzeug, Plastikstühle, Gießkannen, Klarsichthüllen, Transportboxen oder Schüsseln und Eimer aus Kunststoff, etc.)
- Was darf nicht rein? Holz, Textilien, Elektrogeräte, Handys, Batterien, Chemikalien, Papier, Glas, Biomüll, Restmüll