Brüssel. .
Nach monatelangem Ringen kommt Bewegung in den Streit um die Spitzenposten der Währungsunion: In einem ersten Schritt einigte sich die Eurogruppe am Montagabend, den Luxemburger Notenbankchef Yves Mersch in das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) zu schicken. Das hatte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker zur Bedingung gemacht, um sein eigenes Amt fortzuführen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble scheint damit im Spiel um den Topjob der Euroretter schlechte Karten zu haben. Mersch gilt als geldpolitischer Falke.
Paris hatte allen Mutmaßungen, man habe sich mit Deutschland auf eine Rotation bei der Eurogruppenführung geeinigt, am Montag ein jähes Ende bereitet. „Wir wollen, dass Juncker auf Juncker folgt“, sagte Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici bei Beratungen mit seinen Euro-Kollegen in Brüssel. Eine Brüskierung für Schäuble, der mit dem Job liebäugelt.