An Rhein und Ruhr. . Der Einzelhandel freut sich über gute Geschäfte wegen der EM, die Polizei erwartet keine Krawalle nach dem Halbfinale gegen Italien. Public-Viewing-Gäste am Niederrhein und im Ruhrgebiet sollten sich allerdings auf alles einstellen - zumindest mit ihrer Garderobe. Am Abend drohen Unwetter.
Deutschland freut sich auf das große Fußballfest – doch Meteorologen warnen: Während des Halbfinales Deutschland-Italien am Donnerstagabend kann es in NRW örtlich zu Unwettern kommen. „Es brauen sich sämtliche Zutaten zusammen, die sommerliche Gewitterlagen ausmachen“, sagte Lars Dahlstrom von Meteomedia. Bis 20 Uhr werde es vermutlich trocken bleiben. Dann ziehe die Front von Westen her über den Niederrhein ins Ruhrgebiet. Wo sie sich entlädt, sei nicht vorauszuberechnen. Public-Viewing-Gäste sollten sich für Regengüsse rüsten und Veranstalter Sturmböen einkalkulieren. Wo es trocken bleibt, erlebt das Land einen schwül-warmen Abend bei 25 Grad.
Die Polizei geht von einem „friedlichen Fußballfest“ aus – egal, wer gewinnt. In Duisburg etwa erinnern sich die Beamten an die WM 2006, als das italienische Nationalteam in der Stadt gastierte (und den Titel holte). Gleichwohl: Vielerorts haben die Polizeibehörden ihren Dienst verstärkt. Das Augenmerk gilt Jubelmeilen wie der Rüttenscheider und Alfredstraße (Essen), der B 231 und B 223 in Oberhausen oder der Friedrich-Wilhelm-Straße in Duisburg. Beim Einsatz von Pyrotechnik soll hart durchgegriffen werden – Strafanzeigen drohen.
Einzelhändler sind auch Fußballfans
Der Einzelhandel drückt der Löw-Elf aus nachvollziehbaren Gründen die Daumen. „Je weiter die deutsche Mannschaft kommt, desto mehr profitiert der Handel“, so der Sprecher des Hauptverbandes HDE, Stefan Hertel. Auch heute werde mit guten Geschäften bei Grillgut, Bier und Knabberzeug gerechnet. Hertel zeigte sich mit den Umsätzen zufrieden: Die EM habe „auf jeden Fall für einige Branchen im Handel einen positiven Effekt“.
Unterdessen bereitet sich das deutsche Team auf die Partie (20.45 Uhr/ARD) gegen Italien in Warschau vor. Es wird spekuliert, dass Bundestrainer Joachim Löw seine Elf wieder ändert. Statt Reus, Schürrle und Klose könnten erneut Müller, Podolski und Gomez zum Einsatz kommen. Gegen den Angstgegner Italien hat ein deutsches Team bei Welt- und Europameisterschaften noch nie gewonnen. Dennoch ist der Optimismus groß. „Wir wollen unseren Rhythmus Italien aufzwingen. Wichtig wird es sein, dass wir die Initiative ergreifen“, so Löw. „Die Zeit ist reif, Italien zu schlagen.“