Beirut. Ein Kampfjet des türkischen Militärs ist über dem Mittelmeer verschwunden. Das Flugzeug soll laut Medienberichten von syrischen Streitkräften abgeschossen worden sein. Der türkische Ministerpräsident Erdogan bestätigt die Berichte zunächst nicht.
Ein türkischer Kampfjet ist über dem Mittelmeer nahe Syrien von den Radarschirmen verschwunden. Medienberichte, wonach das Flugzeug abgeschossen wurde, bestätigte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nicht. Das Flugzeug des Typs F-4 mit zwei Piloten an Bord habe den Luftwaffenstützpunkt Malatya-Erhac um 10.30 Uhr (Ortszeit) verlassen, gegen 11.58 Uhr sei über dem Mittelmeer südwestlich der Provinz Hatay der Kontakt abgebrochen, meldete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Freita.
Im Libanon berichtete der Fernsehsender der Hisbollah, Al Manar, syrische Streitkräfte hätten den türkischen Jet abgeschossen. Die Hisbollah gilt als enger Verbündeter des Regimes in Damaskus. Der türkische Zeitung "Hurriyet" zitierte einen türkischen Regierungsvertreter mit den Worten, Damaskus habe sich für den Abschuss des Flugzeugs entschuldigt. Laut einem Reporter des Blatts überlebten beide Piloten den Absturz. Das türkische Staatsfernsehen berichtete, Rettungskräfte hätten einen Sitz und einen Fallschirm aus dem Meer geborgen.
Erdogan konnte Abschuss des Jets nicht bestätigen
Erdogan sagte bei einer vom Fernsehen landesweit übertragenen Pressekonferenz indes, er könne weder bestätigen, dass der Jet abgeschossen worden sei, noch, dass Syrien sich entschuldigt habe. Er erklärte indes, dass das Flugzeug über dem Mittelmeer, 13 Kilometer von der syrischen Stadt Latakia entfernt, niedergegangen sei. "Vier unserer Kanonenboote und einige syrische Kanonenboote führen dort eine gemeinsame Suche durch", sagte er. Warum der Jet in der Gegend flog, wisse er noch nicht. (dapd)