Wiesbaden. Knapp eine Woche vor der Landtagswahl kehren offenbar immer mehr Mitglieder der hessischen Linkspartei den Rücken. Die Austrittswelle geht auf das Konto der Parteispitze. Die Vorwürfe: fehlende Basisdemokratie und persönliche Anfeindungen.

Schwere Vorwürfe gegen die Parteispitze: der Fraktionsvorsitzende der Linken im hessischen Landtag, Willi van Ooyen. Foto: ddp
Schwere Vorwürfe gegen die Parteispitze: der Fraktionsvorsitzende der Linken im hessischen Landtag, Willi van Ooyen. Foto: ddp © ddp

Knapp eine Woche vor der Landtagswahl kehren offenbar weitere Mitglieder der hessischen Linken der Partei den Rücken. Martina Walter, Mitglied des erweiterten Landesvorstands, verlasse die Partei, vermeldete das HR-Fernsehen am Montag ohne genauere Quellenangabe. Mit Walter sollen zwölf weitere Mitglieder aus dem Wetteraukreis und Groß-Gerau ihren Austritt erklärt haben.

Bereits in der vergangenen Woche war mit Pit Metz ein prominentes Parteimitglied ausgetreten. Metz gab dabei an, er nehme «die innere Verfasstheit der hessischen Linken als unheilbar desolat wahr». Zuvor waren bereits mehrere Mitglieder der Baunataler Linken ausgetreten. In der Partei schwelt seit Monaten ein Konflikt zwischen basisdemokratisch orientierten Mitgliedern und dem Großteil der Parteiführung. Der Parteispitze wird vorgeworfen, politische Inhalte zugunsten von Eigeninteressen und Machtpolitik aufzugeben.

Die Partei hatte sich nach dem Austritt von Metz gegen den Eindruck gewehrt, ihr liefen die Mitglieder davon. Vielmehr sei die Zahl der hessischen Linken von Januar bis Dezember 2008 von 1900 auf 2650 gestiegen. (ddp)

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