Essen. . Bildungsexperten warnen vor dem Betreuungsgeld. Die dafür notwendigen Mittel sollten besser in den Ausbau der Kita-Plätze investiert werden. Die CDU schlug jetzt vor, statt des Betreuungsgeldes wahlweise einen Gutschein für Riester-Renten auszugeben. Die CSU lehnte das prompt ab.

Der Streit in der Union um das Betreuungsgeld geht weiter. Der CDU-Familienpolitiker Markus Grübel schlug vor, wahlweise Gutscheine für Riester-Renten auszugeben.

Eltern sollten demnach zwischen dem Betreuungsgeld von monatlich 150 Euro (ab 2014) und einem Gutschein für eine Riester-Rente wählen können.

Um dieses Angebot attraktiv zu machen, solle es zehn Euro über dem Betreuungsgeld liegen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt lehnte prompt jede Änderung an dem Gesetzentwurf ab. Angeheizt wird die Debatte durch den jüngsten Bildungsbericht von Bund und Ländern.

Bildungsbericht

Darin warnen Bildungsforscher, das geplante Betreuungsgeld gefährde den Ausbau der Krippenplätze. Die Finanzierung der neuen Leistung sei eine erhebliche Herausforderung und verhindere eher die frühkindliche Bildung. Das Angebot an Betreuungsplätzen müsse noch massiv ausgebaut werden. Eine unabhängige Wissenschaftlergruppe unter Leitung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) erstellt den Bericht alle zwei Jahre im Auftrag von Bund und Ländern. Er wird am Freitag in der Gesamtfassung vorgestellt.

Nach Ansicht von Experten seien Kita-Kinder bei der Einschulung sprachlich klar im Vorteil, vor allem gegenüber Kindern aus sozial schwachen Elternhäusern oder Migrantenfamilien. Die SPD sprach von einer „Klatsche“ für das Regierungsprojekt. Die Bundesregierung hält trotz der Expertenkritik am Betreuungsgeld fest. Der Bericht „gebe nicht die Meinung der Bundesregierung wieder“, hieß es. Die CSU wies die Einschätzung der Wissenschaftler empört zurück.