Düsseldorf. . Der Machtkampf um die Spitze der CDU in NRW ist vorerst beigelegt. Nach internen Plänen gibt es nun eine Doppelspitze mit Karl-Josef Laumann und Armin Laschet an der Spitze der Landespartei. Laschet soll auf dem CDU-Parteitag am 30. Juni für zwei Jahre zum CDU-Landeschef gewählt werden. Gleichzeitig wird Karl-Josef Laumann für die halbe Legislaturperiode als Fraktionschef im Landtag bestätigt.

Aus „Laumann oder Laschet“ wird bei der NRW-CDU nun „Laumann und Laschet“. Beide sollen bei der angeschlagenen Landespartei den Neuanfang nach dem Wahldebakel organisieren.

Nach den internen Plänen soll Armin Laschet auf dem CDU-Parteitag am 30. Juni für zwei Jahre zum CDU-Landeschef gewählt werden. Gleichzeitig wird Karl-Josef Laumann für die halbe Legislaturperiode als Fraktionschef im Landtag bestätigt.

Zahlreiche CDU-Kreisverbände hatten in den letzten Tagen vor einem offenen Machtkampf gewarnt. Der Bezirksvorstand Ostwestfalen-Lippe hatte Laumann und Laschet offen aufgefordert, sich zu einigen.

Gegenspieler zu Kraft

Da die NRW-CDU für 2017 einen starken Gegenspieler zu Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) aufbauen muss, wird intern nicht ausgeschlossen, dass der Sozialpolitiker Laumann nach der Bundestagswahl 2013 eine Karriere in Berlin anstrebt und Laschet damit auch den Weg als CDU-Fraktionschef frei macht. Laumann sei aber kein Fraktionschef „auf Abruf“, sondern entscheide selbst, ob er 2013 wechseln wolle, hieß es aus Kreisen der Bezirkschefs.

Laumann vertritt die ländliche CDU und den Sozialflügel, Laschet die städtische Union und einen wirtschaftsnahen Kurs. Deshalb waren Forderungen laut geworden, beide Politikertypen in den Neuaufbau einzubinden. Kritiker äußerten aber Bedenken gegen eine Ämtertrennung, weil die nordrhein-westfälische CDU mit einer starken Stimme sprechen müsse. Auch wurde bemängelt, dass beim Neuanfang die „alte Rüttgers-Truppe“ in den Ämtern bleibt.

Wittkes Rolle unklar

Der Chef der CDU-Wirtschaftsvereinigung, Hartmut Schauerte, war wie einzelne Bezirkschefs zuletzt von der Forderung abgerückt, beide Ämter in eine Hand zu legen.

Dass CDU-Generalsekretär Oliver Wittke im Amt bleibt, gilt als unwahrscheinlich. Der CDU-Wirtschaftsflügel hatte angeregt, den Posten des Generalsekretärs nach der Wahl einer Doppelspitze zu streichen. Die NRW-CDU drückt nach der verlorenen Landtagswahl eine Finanzlücke in Millionenhöhe.

Am 30. Juni wird die CDU auf dem Landesparteitag auch eine neue Mannschaft der stellvertretenden CDU-Landeschefs wählen. Mit Michaela Noll, Ursula Heinen-Esser und Laschet werden absehbar mindestens drei Stellvertreter-Posten frei. Ob Laumann erneut kandidiert, gilt CDU-intern als unsicher.