Washington. Nach der Bekanntgabe eines vereitelten Anschlags auf ein Flugzeug in die USA haben die Behörden den als Flugzeugattentäter vorgesehenen Mann als CIA-Informanten enttarnt. Der Doppelagent habe den Sprengsatz den Behörden übergeben und sei in Sicherheit gebracht worden.

Bei seinen mutmaßlichen Anschlagsplänen hat das Terrornetzwerk Al-Kaida offenbar auf den falschen Mann gesetzt: Der als Selbstmordattentäter Auserkorene war nach Angaben aus Behördenkreisen ein Informant des amerikanischen und saudiarabischen Geheimdienstes. Gewährsleute in den USA und im Jemen bestätigten der Nachrichtenagentur AP am Dienstag die zuvor von der "Los Angeles Times" gemeldete Kooperation.

Der Informant habe den Sprengsatz den Behörden übergeben und sei in Sicherheit gebracht worden, hieß es. Die Sicherheitsdienste hatten zuvor gemeldet, mit der Sicherstellung der Bombe sei ein mögliches Attentat des Terrornetzwerks Al-Kaida auf ein Passagierflugzeug frühzeitig vereitelt worden. Die Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel habe mit dem Anschlag eine Maschine auf dem Weg in die USA zerstört wollen. Die CIA sei rechtzeitig vorher eingeschritten. Der Sprengsatz war den Angaben zufolge eine Weiterentwicklung jener in einer Unterhose versteckten Bombe, die im Dezember 2009 in einem Flugzeug über Detroit zum Einsatz gekommen war, aber nicht explodierte.

Metalldetektoren an Flughäfen hätten wohl nicht angeschlagen

Da der neue Sprengsatz keine Metallteile enthalten haben soll, hätten Metalldetektoren an Flughäfen wohl nicht angeschlagen. Ob die an vielen US-Flughäfen eingesetzten Körperscanner ihn hätten ausfindig machen können, blieb zunächst unklar.

US-Präsident Barack Obama habe im April von dem Anschlagsplan erfahren, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses. Ihm sei versichert worden, dass der Sprengsatz keine Gefahr darstelle. (dapd)