Gütersloh.. Der neue FDP-Landesvorsitzende Christian Lindner hat Spekulationen über eine „Ampelkoalition“ in Nordrhein-Westfalen eine Absage erteilt. Bei der Wahl in Gütersloh hatte Lindner 97,9 Prozent der Stimmen erhalten. Lob von Genscher.
Der neue FDP-Landesvorsitzende Christian Lindner hat Spekulationen über eine „Ampelkoalition“ in Nordrhein-Westfalen eine Absage erteilt. „Wir sind keine Reserve für Rot-Grün, wir sind die Alternative zu Rot-Grün“, sagte Lindner unter starkem Beifall der 400 Delegierten des FDP-Landesparteitags in Gütersloh. Bei der Wahl hatte Lindner 97,9 Prozent der Stimmen erhalten.
Die FDP könne bis heute nicht erkennen, dass SPD und Grüne bereit wären, „ihren Verschuldungskurs zu ändern und die notwendigen Sparmaßnahmen zu vollziehen“, sagte Lindner. Lindner lehnte den rot-grünen Ansatz von „guten Schulden“ ab. Ziel der FDP sei nicht der Eintritt in irgendeine Koalition, sondern ein neues Denken in Nordrhein-Westfalen. Die FDP kämpfe für solide Finanzen statt teurer Versprechen. „Es gibt einen Stimmungswechsel“, betonte Lindner.
Zuvor hatte der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in seinem ersten Auftritt seit Jahren am Sonntag auf einem FDP-Parteitag die Delegierten begeistert. Genscher lobte Lindner, der mit Bescheidenheit, Charakter und Mut für die liberale Sache angetreten sei. „Das ist es, was die Partei braucht“, erklärte Genscher. Die FDP stehe hinter Lindner, der als Hoffnungsträger für die ganze liberale Partei wirke.
„Ich bin stolz auf Lindner“, sagte der 85-Jährige, der gerade von einer Herzerkrankung genesen ist. „Mich hat es heute nicht zuhause gehalten.“