Islamabad. Die Familie des früheren Al-Kaida-Anführers Osama bin Laden ist aus Pakistan abgeschoben worden. Die Familie habe das Land in Richtung Saudi-Arabien verlassen, teilte die pakistanische Regierung mit. Der Witwe bin Ladens und mehreren Kinder wurden unter anderem illegaler Einreise vorgeworfen.

Kurz vor dem ersten Todestag des einstigen Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden hat Pakistan drei Witwen und mehrere Kinder nach Saudi-Arabien abgeschoben. Die Familie habe Pakistan auf dem Weg in "das Land ihrer Wahl" verlassen, hieß es am Freitagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung der Regierung.

Die Familie war nach dem US-Einsatz zur Tötung Bin Ladens in der Stadt Abbottabad im vergangenen Mai festgenommen worden. Unter anderem wegen illegaler Einreise wurden die Angehörigen Anfang April zunächst zu einer Haftstrafe verurteilt. Zwei der Witwen stammen aus Saudi-Arabien, eine dritte aus dem Jemen.

Washington sieht keine Hinweise auf Anschlagspläne

Washington sieht unterdessen keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in den USA zum Todestag Bin Ladens. Das geht aus einer gemeinsamen Bekanntmachung des FBI, des Heimatschutzministeriums und des Kommandozentrums der US-Streitkräfte in Nordamerika (NORTHCOM) hervor. Darin fordern sie die US-Bürger aber auch auf, weiterhin wachsam zu sein, da die Al-Kaida und gleichgesinnte Gruppen weiterhin die USA angreifen wollten und einige von ihnen Rache für den Tod Bin Ladens geschworen hätten. Der Al-Kaida-Führer war am 2. Mai 2011 von einer Sondereinheit der US-Streitkräfte in seinem Unterschlupf in der pakistanischen Garnisonsstadt Abbottabad getötet worden.