Düsseldorf/Aachen. . 30 Bandidos-Objekte durchsucht. Schusswaffen und Messer sichergestellt. Innenminister: Sie wollen Selbstjustiz

Die Polizei in NRW verschärft den Einsatz gegen kriminelle Rockerbanden. Im Zuge einer großangelegten Razzia mit 600 Beamten hat Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern die Aachener Bandidos und fünf Unterstützerclubs verboten und aufgelöst. Bei der Aktion am frühen Morgen wurden 38 Objekte vor allem im Rheinland durchsucht, darunter Geschäftsräume und Wohnungen. Betroffen waren 36 Mitglieder der Rockergruppe. Es gab aber zunächst keine Festnahmen.

Jäger sprach von einem „harten Schlag“ gegen die Rockerkriminalität. Die Bandidos im Aachener Raum hätten ihre „kriminelle Vormachtstellung“ ausbauen wollen. Ihre Methoden seien Bedrohung, Erpressung, Gewalt. Die Spezialkräfte stellten Schuss- und Stichwaffen sicher, außerdem ein Gerät zum Abhören des Polizeifunks. Ausgangspunkt der Polizeiaktion, die auch auf Rheinland-Pfalz ausgeweitet wurde, sei ein laufendes Strafverfahren in Aachen gewesen.

„Wir haben die Rockerbanden schon lange im Visier“, sagte Jäger. Die Bandidos hätten sich abgeschottet, eigene Regeln aufgestellt, Selbstjustiz ausgeübt und gegen Grundwerte der Gesellschaft verstoßen.

Mit dem Verbot der Vereinstätigkeit dürfen öffentlich keine Symbole der Bandidos mehr gezeigt oder so genannte Kutten getragen werden. Auch das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt.