Osnabrück. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet am 1. Mai heftige Krawalle. In einem Interview sagte GDP-Chef Bernhard Witthaut, sowohl die linke als auch die rechte Szene seien deutlich aggressiver geworden. Die Zeit um den 1. Mai könne so zu einer “brandheißen Phase“ für die Polizei werden.

Am 1. Mai wird es in diesem Jahr nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlimmere Ausschreitungen geben als noch 2011 und 2010. "Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Monate und der hasserfüllten Aufrufe im Internet müssen wir davon ausgehen, dass es dieses Jahr schlimmer wird", sagte GdP-Chef Bernhard Witthaut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Insgesamt sei sowohl die rechte als auch die linke Szene wesentlich aggressiver geworden. "Das zeigt sich in den Aufrufen zur Gewalt im Internet und dem Abfackeln von Autos", sagte Witthaut.

"Gewaltbereite Chaoten - aus welcher Ecke sie auch kommen - locken Polizisten ganz gezielt in Hinterhalte, um sie dann äußerst brutal anzugreifen", berichtete der Gewerkschaftschef. Er erwartet, dass bereits die Woche vor dem 1. Mai eine "brandheiße Phase" für die Polizei werde. Zudem forderte Witthaut Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) auf, die Kennzeichnungspflicht für Polizisten sofort rückgängig zu machen. "Ich befürchte, dass die Identifizierung für individuelle Racheakte genutzt wird." (afp)