Teheran. . Das iranische Ölministerium hat einen Hackerangriff auf sein Computernetzwerk gemeldet. Laut Ölminister Hamdollah Mohammadnedschad wurde die Internetverbindung des wichtigen Ölterminals auf der Insel Charg sicherheitshalber vom Netz genommen.
Hacker haben laut einem iranischen Medienbericht das Ölministerium des Landes mit einem Virus angegriffen. Die Internetverbindungen des wichtigen Ölterminals auf der Insel Charg und anderen Anlagen seien als Präventivmaßnahme unterbrochen worden, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr am Montag unter Berufung auf den stellvertretenden Ölminister Hamdollah Mohammadnedschad.
Von dem Hackerangriff vom Sonntag seien einige Daten betroffen, das Ministerium habe sie jedoch gesichert. Ansonsten sei der Betrieb der Ölanlagen unbeeinträchtigt, hieß es weiter. Rund 80 Prozent der iranischen Erdölproduktion von täglich 2,2 Millionen Barrel wird über die Anlage von Charg abgewickelt.
Wiederholte Angriffe
Der Iran meldet immer wieder Hackerangriffe auf den Atom- und Industriesektor des Landes. Dabei entstand jedoch nach Angaben Teherans in den meisten Fällen nur geringer Schaden. Vor allem der Energiesektor sei in den vergangenen zwei Jahren wiederholt Ziel von Hackerangriffen gewesen, sagte der Leiter der iranischen Zivilschutzbehörde, Gholam Resa Dschalali.
Wegen seines umstrittenen Atomprogramms ist der Iran international weitgehend isoliert. Der Westen wirft Teheran vor, nach dem Bau von Atomwaffen zu streben. Der Iran weist die Anschuldigungen zurück und betont den friedlichen Charakter seines Atomprogramms. (dapd)