Berlin. . Kinder in Deutschland haben einen klaren Blick auf die Realität: Zwei von dreien (69 Prozent) glauben, dass „die Erwachsenen sich zu wenig um die Umwelt und die Tiere kümmern“. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Auch Politiker finden mehr als zwei Drittel wenig überzeugend: Sie sagten immer, dass sie den Menschen helfen wollen, „tun es aber nicht“.

Jungen und Mädchen empfinden Deutschland zunehmend als kinderunfreundlich. In einer neuen Umfrage gaben fast drei Viertel (71 Prozent) aller Befragten zwischen sechs und zwölf Jahren an, dass „es viele Erwachsene gibt, die keine Kinder mögen und sich von ihnen gestört fühlen“.

Vor fünf Jahren sagten dies nur 59 Prozent.

Zugleich wächst der Druck untereinander: Drei von vier Kindern wünschen sich, „dass Kinder nicht so gemein zueinander sind“. Vor fünf Jahren klagte nur ­jedes zweite Kind über Stress mit Gleichaltrigen.

Auch die Schule empfinden viele Kinder als stark belastend. In der Umfrage des Instituts Iconkids & Youth unter mehr als 700 Jungen und ­Mädchen beklagt jeder ­Zweite, dass er „vor lauter ­Lernen kaum noch Zeit für ­andere Dinge“ habe, 2006 ­fanden das nur 28 Prozent.

Die eigenen Eltern dagegen bekommen Bestnoten: 91 Prozent der befragten Kinder ­sagen: „Meine Eltern sind die besten, die ich mir vorstellen kann.“

Dabei zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage, dass noch ­immer fast die Hälfte aller ­Eltern ihre Kinder gelegentlich schlägt oder ohrfeigt – ­allerdings weniger häufig als noch vor fünf Jahren. Insgesamt sind Jungen öfter als Mädchen Opfer von körper­licher Gewalt, Kinder aus großen Familien werden häufiger körperlich bestraft als Kinder ohne Geschwister.