Münster.. Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt wird für sein Engagement für Europa mit dem Preis des Westfälischen Friedens geehrt. Wie die Jury am Donnerstag mitteilte, werde neben dem 92-jährigen früheren SPD-Politiker die Organisation “Children for a better World“ mit je 50.000 Euro Preisgeld geehrt.
Altbundeskanzler Helmut Schmidt erhält den Westfälischen Friedenspreis. "Helmut
Schmidt ist einer der bedeutendsten Wegbereiter des friedlich geeinten Europa",
begründete die Jury am Donnerstag in Münster ihre Entscheidung. In seiner Zeit
als deutscher Bundeskanzler von 1974 bis 1982 habe er wichtige Weichen für die
europäische Integration gestellt.
Der Staatsmann Schmidt steht nach Angaben der Jury zweifelsohne in
einer Reihe mit großen Europäern wie Valéry Giscard d’Estaing, Helmut Kohl und
Václav Havel, die seit der Stiftung des Preises 1998 bereits damit geehrt
wurden. Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen-Lippe (WWL) wird den
Preis am 22. September im Rathaus Münster verleihen.
Auch Kinderhilfsorganisation erhält Preis
Die Jury und das Kuratorium aus westfälischen
Unternehmerpersönlichkeiten beschlossen zudem, die Kinderhilfsorganisation
"Children for a better World" auszuzeichnen. Der 1994 gegründete Verein hat mit
25 Millionen Euro an Spenden bisher weltweit mehr als 1200 Projekte gefördert.
Eine besondere Rolle spielen dabei Kinderbeiräte, die selbst über die Vergabe
von Fördermitteln entscheiden.
Schmidt und der Verein mit Sitz in München erhalten jeweils 50.000
Euro Preisgeld. Die Dotierung der alle zwei Jahre verliehenen Auszeichnung wurde
in diesem Jahr auf 100.000 Euro verdoppelt.
Friedenspreis soll Erinnerung an 1648 wachhalten
Die Verträge zum Westfälischen Frieden besiegelten 1648 in Münster
und Osnabrück den Dreißigjährigen Krieg. "Mit dem Preis des Westfälischen
Friedens halten wir die Erinnerung an das aufrecht, was die Gesandten im Jahr
1648 in Münster und in Osnabrück geleistet haben", erklärte der WWL-Vorsitzende
Reinhard Zinkann. Das historische Vertragswerk sei beseelt gewesen durch den
Traum vom Frieden, der nicht nur an den Stätten des Friedensschlusses, sondern
die Menschen in ganz Europa und in der Welt bewegt habe. (dapd)