Düsseldorf. . Die Zahl der Gewaltdelikte von Rechtsextremen ist in NRW überdurchschnittlich um 23 Prozent auf 190 Taten gestiegen. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor. Vor allem in Dortmund, Wuppertal, Aachen, Siegen und Hamm gebe es Gruppen gewaltbereiter Neonazis.
Die Zahl der rechtsextremen Gewaltdelikte in NRW hat im Vorjahr überdurchschnittlich um fast 23 Prozent auf 190 Gewalttaten zugenommen – bundesweit betrug der Anstieg nur drei Prozent. Innenminister Ralf Jäger (SPD) nimmt „den Höchststand bei rechtsextremen Gewalttaten in NRW sehr ernst“. Die Polizei stehe den Neonazis aber auf den Springerstiefeln und verfolge die fremdenfeindlichen Gewalttäter konsequent.
Hochburgen gewaltbereiter Neonazis mit hohem Mobilisierungsgrad sind die Städte Aachen, Dortmund, Hagen, Hamm, Siegen und Wuppertal. Insgesamt wurden 2011 in NRW 156 rechtsextreme Tatverdächtige festgenommen.
Nach einem Rückgang der rechtsextremen Gewalttaten 2010 auf 155 Delikte, lag NRW 2011 sogar über dem Niveau von 2008 mit 186 Gewalttaten durch Neonazis. 2011 wurden allein 300 Ermittlungsverfahren in NRW wegen antisemitischer Straftaten eingeleitet. In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Verena Schäffer verwies Jäger darauf, dass 2011 landesweit 3015 rechtsextreme Straftaten in NRW verübt wurden. Dabei kam es zu 293 Sachbeschädigungen, 318 Fällen von Volksverhetzung und 169 Körperverletzungen.